Krankenhausfeuer kostet eine Million Euro


Beim Brand der Kindernotaufnahme entstand ein Sachschaden in der Größenordnung von einer Million Euro. Foto: Noticia

Die geständige Brandstifterin verweigert weitere Aussagen und muss mit mehreren Jahren Gefängnis rechnen

Teneriffa – Der Kanarische Gesundheitsdienst hat den Sachschaden, der durch das Feuer, das am Abend des 13. August in der Kindernotaufnahme des Krankenhauses Nuestra Señora de la Candelaria in Santa Cruz gelegt wurde, und zur Evakuation von 160 Patienten geführt hat, mit 1.015.000 Euro beziffert.

Das Feuer, das Mobiliar, Decken, Wände, Türen und Fenster, Elektro- und Telekommunikationsinstallationen, Betten, medizinische Geräte, Gasleitungen, Klima- und Sprinkleranlagen in den betroffenen Räumlichkeiten schwer beschädigte, wurde durch die Explosion einer Sauerstoffflasche stark beschleunigt und breitete sich von der Kindernotaufnahme bis in die Allgemeine Notaufnahme aus.

51-jährige Verdächtige in Untersuchungshaft

Schon kurz nach Ausbruch des Feuers hatte sich eine 51-jährige Frau, Maximina L. P., gegenüber der Nationalpolizei selbst bezichtigt, den Brand verursacht zu haben. Sie wurde zunächst in Gewahrsam genommen. Später verhängte die zuständige Richterin Untersuchungshaft und schloss die Möglichkeit, auf Kaution frei zu kommen, aus.

Sollte die Frau für schuldig befunden werden, den Brand gelegt zu haben, haftet sie für den entstandenen Sachschaden und muss mit einer mehrjährigen Freiheitsstrafe rechnen. Das spanische Strafrecht sieht für vorsätzliche Brandstiftung, die Menschenleben gefährdet, zwischen zehn und zwanzig Jahren Haft vor.

Überprüfung der Krankengeschichte

Maximina L. P. machte vor der Richterin von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch, räumte jedoch psychiatrische Probleme, sowie eine Drogen- und Alkoholsucht ein. Das Gericht hat Einsicht in die Krankengeschichte von Maximina L. P. beantragt, um zu überprüfen, ob eine möglicherweise eingeschränkte Zurechnungsfähigkeit strafmildernd zu berücksichtigen ist.

Die Frau war schon am Nachmittag des Tages, an dem gegen 21.00 Uhr das Feuer ausbrechen sollte, in der Notaufnahme vorstellig geworden und hatte dort ein auffälliges Verhalten an den Tag gelegt. Sie beschimpfte das Krankenhauspersonal, weil ihr die Wartezeit zu lang war, gleichzeitig lief sie ständig hin­aus, um zu rauchen, und war demzufolge jedes Mal nicht anwesend, wenn sie aufgerufen wurde. Dies zog sich über mehrere Stunden hin, und die Frau soll in dieser Zeit wiederholt angekündigt haben, dass sie „etwas tun“ werde und durch verschiedene Stationen des Krankenhauses gegeistert sein. Einige Zeugen der Vorfälle hatten den Eindruck, dass die Frau betrunken war.

Bisher wurde nicht bekannt, ob Maximina L. P. vorbestraft ist. Sie ist der Polizei jedoch als Hausbesetzerin bekannt. Im Jahr 2017 soll sie in einer besetzten Wohnung in La Vera gelebt haben.

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