Kriminalität in Orotava stark gestiegen


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Die meisten Straftaten ereigneten sich im Teide-Nationalpark

Der Nationalpark Cañadas del Teide scheint ein Eldorado für die „Freunde fremden Eigentums“ geworden zu sein. Wie dem Jahresbericht des Obersten Gerichtshofs der Kanaren zu entnehmen ist, stieg die Kriminalität in der Gemeinde La Orotava besonders stark an.

„Hier sind die Diebstähle an Touristen im Bereich des Teide-Nationalparks besonders stark zu Buche geschlagen“, klagen die Stadtväter der Nordgemeinde.

Gegenüber dem Jahr 2004 sind im vergangenen Jahr 3.351 Straftaten mehr zur Anzeige gebracht worden. Die Zahl der Bestohlenen, die sich in ihr Schicksal fügten und nicht die Polizei bemüht haben, ist unbekannt.

Bürgermeister Isaac Valencia ist diese Nachricht verständlicherweise unangenehm. „Nach dem Jahresbericht der Stadtpolizei hat sich die Zahl der Delikte in der Stadt und den verschiedenen Ortsteilen nur unwesentlich erhöht. Die meisten Diebstähle passieren in den Cañadas und in der Hauptsache durch die Unachtsamkeit der Touristen“. Er gibt zu bedenken, dass der größte Teil des Nationalparks zum Gemeindegebiet La Orotava gehört. Und der wird tagtäglich von ungezählten Besuchern frequentiert und da sind kleine Diebstähle an der Tagesordnung.

„Die durchschnittliche Besucherzahl des Nationalparks liegt bei vier Millionen jährlich, das zieht natürlich auch die Delinquenten an“, bestätigt auch die Guardia Civil.

In der Hauptsache werden Fotoapparate, Videokameras und Zubehör gestohlen. Leichtsinn und Unvorsichtigkeit vieler Touristen machen den Dieben die Arbeit auch leicht. Am meisten wird an den Aussichtspunkten, den Miradores, zugeschlagen. Dort steigen die Besucher aus dem Auto um die Landschaft zu bewundern und Fotos zu machen, ohne das Auto abzuschließen und dort warten die Diebe bereits.

Die Beamten der Guardia Civil und der Naturschutzeinheit Seprona, die regelmäßig im Nationalpark Kontrollfahrten durchführen, haben bestätigt, dass es sich immer wieder um dieselben „Kunden“ handelt und sie deshalb relativ leicht zu überführen sind. Ihr Modus Operandi ist immer der gleiche. Sie fahren den Touristen nach und bestehlen sie bei den Aussichtsplätzen. In der Hauptsache handele es sich bei den Delinquenten um Marokkaner und Algerier.

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