Kritik und Interesselosigkeit beim Dänemark-Besuch von Carles Puigdemont


Desinteresse

Die harsche Kritik, welche der nach Belgien geflüchtete Ex-Präsident von Katalonien bei seinem zweitägigen Besuch in Dänemark in den Medien erfahren hat, sowie das absolute Desinteresse politischer Kreise, haben die enorme Einsamkeit der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung gezeigt. Hatte sich Puigdemont Sympathiebeweise für seine Causa erwartet, so muss er sich komplett verrechnet haben. Weder sein Vortrag in der Universität fand Interesse noch sein Besuch im dänischen Parlament. Mehr als 75 % der Abgeordneten waren nicht anwesend, und er sprach vor fast leerem Haus. Beißende Kritik dagegen in den Medien. „Der Führer der Revolution kam mit Ryanair“, spottete eine Zeitung, während eine zweite ihren Bericht mit „Januar-Fantasien“ titelte. Er sei mit Sicherheit kein Mahatma Ghandi, erklärte ein weiteres Blatt, und seine Erklärungen seien eher mit den Äußerungen von Trump zu vergleichen, als mit den Äußerungen eines ernsthaften europäischen Politikers. Allgemein wurde die Meinung vertreten, die Entscheidungen Rajoys gegenüber der katalanischen Situation seien die korrekten gewesen.

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