Kulturelles Vermächtnis


Der Künstler und der Kanarenpräsident bei Unterzeichnung des Abkommens. Foto: EFE

Pepe Dámaso verwirklicht seinen Wunsch, sein Werk dem kanarischen Volk zu schenken

Gran Canaria – Im September letzten Jahres überraschte der kanarische Künstler Pepe Dámaso mit seinem Wunsch, seinen gesamten Kunstfundus dem kanarischen Volk zu vermachen. Bei einem Treffen damals in seinem Domizil in La Isleta stellte er dem kanarischen Regierungspräsidenten Fernando Clavijo gegenüber nur eine einzige Bedingung, nämlich dass die Sammlung seiner Werke in Ausstellungen auf alle acht Inseln (einschließlich La Graciosa) verteilt wird.

Ende Januar unterzeichneten nun der Stifter und der Regierungspräsident ein entsprechendes Abkommen, um die rund 6.000 Kunstwerke, die Pepe Dámaso den Kanarischen Inseln vermachen möchte, zu schätzen und zu katalogisieren. Zu diesem Zweck müssen die Werke aus seinem Haus in Agaete in eine Halle, die dem regionalen Amt für kulturelles Erbe gehört, gebracht werden, wo Experten sie einzeln untersuchen und bewerten werden.

Der 83-jährige Künstler erklärte nach der Unterzeichnung der Urkunde, er sei sehr glücklich, sein Werk den Kanaren schenken zu können. Er wisse, dass nun ein langwieriger Prozess beginne, um die Werke schließlich ausstellen zu können, und er hoffe, dass er dies noch erleben werde.

Das Vermächtnis von Pepe Dámaso zu Lebzeiten umfasst etwa 3.000 Ölgemälde, Collagen und Bilder in Mischtechnik, rund 2.500 Zeichnungen, Aquarelle und Entwürfe sowie an die 350 Skulpturen.

Der Künstler

José Dámaso Trujillo (*1933 in Agaete, Gran Canaria), bekannt als Pepe Dámaso, begann 1954 mit dem Kunststudium an der Escuela de Artes y Oficios Artísticos in Madrid. 1955 setzte er seine Ausbildung an der Hochschule für Bildende Kunst in Sevilla fort. Bereits ab 1951 sind seine Werke in Gemeinschaftsausstellungen mit anderen Künstlern zu sehen, bis 1960 seine erste Einzelausstellung im Instituto de Estudios Hispánicos in Puerto de la Cruz auf Teneriffa stattfindet. Darauf folgten Ausstellungen in Madrid und auch im Ausland. 1974 gründete er zusammen mit César Manrique das Centro Polidimensional El Almacén auf Lanzarote.

In den 80er-Jahren stellt Pepe Dámaso weiter in Spanien und auch im Ausland aus (u.a. in New York, Israel). 1992 war er künstlerischer Leiter des kanarischen Pavillons auf der Expo 92 in Sevilla. In den 90er-Jahren wird er auch damit beauftragt, verschiedene Bereiche des Flughafens von Gran Canaria mit seinen Werken zu schmücken. Auch entwarf er mehrmals Messestände für internationale Tourismusmessen wie die ITB oder den Londoner World Travel Market.

Nach der Jahrhundertwende nimmt die Zahl seiner Ausstellungen weiter zu. Er wird zum Ehrenbürger seines Geburtsorts Agaete ernannt und wirkt an der Gestaltung von Karnevalsplakaten für Las Palmas de Gran Canaria und Maspalomas mit. 2013 wird ihm die Ehrendoktorwürde der Universität Las Palmas de Gran Canaria verliehen.

Seine Werke sind in Kunstgalerien und Museen der Insel, aber auch im Ausland zu sehen. Viele seiner Werke sind Ausstellungsstücke öffentlicher Gebäude, etwa in Rathäusern, Cabildos und bei der kanarischen Regierung. Im internationalen Bereich des Flughafens von Gran Canaria sind ebenfalls Werke von Dámaso ausgestellt.

Eine Thematik, die sich durch das gesamte Werk von Dámaso wie ein roter Faden zieht, ist der Tod. Foto: cajacanarias

Pepe Dámaso arbeitet meist mit Mischtechnik und Collagen, die das Material seiner Werke hervorheben. Bevorzugte Thematiken sind die Liebe und der Tod sowie die Geschichte der Kanarischen Inseln und ihrer Ureinwohner.

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