Leichte Erholung des Tourismus

Touristen Anfang Februar auf der Römerbrücke in Córdoba. Foto: efe

Touristen Anfang Februar auf der Römerbrücke in Córdoba. Foto: efe

Die Zahl der internationalen Urlauber ist 62% niedriger als in 2019

Madrid – Das Jahr 2020 fiel mit weniger als 20 Millionen internationalen Touristen extrem negativ für die Branche aus. Eine Zahl, die nur mit dem Spanientourismus in den 1960er-Jahren vergleichbar ist. Diese schlechte Bilanz ergibt sich nach sieben Jahren, in denen der Tourismus seine eigenen positiven Rekorde Jahr für Jahr gebrochen hat. Im Jahr 2019 kamen 83,5 Millionen internationale Besucher nach Spanien. Im vergangenen Dezember, auf dem Höhepunkt der sechsten Corona-Welle, kamen 2,9 Millionen Besucher, was eine deutliche Verbesserung gegenüber den 649.000 im Jahr 2020 bedeutet. Im Dezember 2021 sind es bereits 4,2 Millionen Touristen gewesen.

Den Angaben des spanischen Statistikamts (Instituto Nacional de Estadística, INE) zufolge, besuchten im vergangenen Jahr insgesamt 31,1 Millionen Touristen Spanien. Das sind 64,4% mehr als im Jahr 2020. Vergleicht man diese Zahl jedoch mit dem Jahr 2019, so ist die Anzahl der Touristen um 62,7% gesunken. Ähnlich verhält es sich mit den Ausgaben der internationalen Touristen, die sich im gesamten letzten Jahr auf 34.816 Millionen Euro beliefen. Das sind zwar 76% mehr als in 2020, aber 62,1% weniger als in 2019.

Kanarische Inseln schneiden gut ab

Im Jahr 2021 waren die Herkunftsländer der Touristen, die Spanien besuchten, Frankreich (49% mehr), Deutschland (117% mehr) und das Vereinigte Königreich (36%). Vor der Pandemie waren die Briten die Hauptbesucher, jetzt sind es die Franzosen. Die Balearen waren mit einem Anteil von 20,3% an der Gesamtzahl der Touristen (6,3 Mio.) die wichtigste Destination. Es folgen Katalonien mit 18,5% (5,7 Mio.) und die Kanarischen Inseln mit 16,9% (5,2 Mio.). Im Jahr 2021 erreichten die durchschnittlichen Ausgaben pro Tourist 1.118 Euro, was einem Anstieg von 7% gegenüber 2020 entspricht. Die autonomen Regionen mit den höchsten Gesamtausgaben der Urlauber im Jahr 2021 sind die Balearen mit 7.272 Millionen Euro, 295,5% mehr als in 2020, die Kanarischen Inseln mit 7.184 Millionen Euro und einem Anstieg von 49% und Katalonien mit 5.503 Millionen Euro, 50,6% mehr.

Der Reise- und Tourismusverband Exceltur geht davon aus, dass sich der Erholungstrend fortsetzen wird. Der Vizepräsident von Exceltur, José Luis Zoreda, ist zuversichtlich, dass die Branche im Jahr 2022 etwa 90% der gesamten touristischen Aktivität des Jahres 2019 wiedererlangen wird. Außerdem hat die Krise die Debatte darüber neu entfacht, welche Art von Tourismus Spanien in Zukunft haben möchte: Massentourismus oder ein eher luxuriöseres Modell. Es bleibt abzuwarten, ob die Regierung die Krise zum Anlass nehmen wird, eine Veränderung im traditionellen Tourismusmodell durchzuführen.

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