Leuchtturm von Orchilla könnte Hotel werden


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Cabildo-Präsidentin Belén Allende berichtet von weiteren touristischen Projekten

El Hierro – Deutsche Investoren haben vom spanischen Ministerium für Infrastrukturen und Verkehr grünes Licht für die Nutzung des Leuchtturms von Orchilla als Hotel bekommen. Dies gab neulich die Präsidentin des Cabildos bekannt. Belén Allende erläuterte, dass dies nur eines von mehreren Projekten sei, von denen sich die Insel eine touristische Neubelebung verspreche. So wolle beispielsweise ein US-amerikanisches Unternehmen ein Hotel für Taucher im Ort La Restinga bauen. Des Weiteren hätten bereits Gespräche mit potenziellen Investoren stattgefunden, die sich für den Bau kleiner Hotels in Las Puntas und in El Pinar interessierten, fügte Allende hinzu.

Wie das Wochenblatt herausfinden konnte, handelt es sich bei den deutschen Investoren um die Firma Floatel GmbH, die derzeit auf La Palma mit dem Umbau des Faro de Punta Cumplida das erste Leuchtturm-Hotelprojekt umsetzt.

Leuchtturm aus dem Jahr 1933

Der Leuchtturm von Orchilla steht am westlichsten Zipfel der Insel im Gemeindegebiet von El Pinar und wurde erstmals 1933 eingeschaltet. Die Tatsachen, dass El Hierro jahrhundertelang für den westlichsten Punkt der Erde gehalten wurde, und dass von 1634 bis 1884 durch Orchilla der Nullmeridian verlief – ein Denkmal in der Nähe des Leuchtturms erinnert daran –, machen die historische Bedeutung des Leuchtturms aus.

Ein Stück weiter endet für Besucher dieses Inselteils die Fahrt bei der Punta de Orchilla. Hier ist die Straße zu Ende, und man fühlt sich buchstäblich am Ende der Welt.

Die Idee, den Leuchtturm von Orchilla in ein Hotel zu verwandeln, folgt dem Beispiel des Leuchtturms Punta Cumplida auf der Nachbarinsel La Palma, der von der deutschen Firma Floatel GmbH ebenfalls zu einem Hotel ausgebaut wird.

Interesse an kleinen Resorts

Das Cabildo von El Hierro wünscht sich für die touristische Weiterentwicklung der Insel ein nachhaltiges Wachstum. Die Obergrenze ist bei 2.500 Hotelbetten festgelegt. Belén Allende schweben dabei kleine Resorts mit 70 bis 120 Betten vor. Das Urlaubsangebot auf El Hierro konzentriert sich weiter auf Aktivtourismus und hebt sich so vom traditionellen „Sonne-Strand-Modell“ ab. Die Präsidentin des Cabildos wies in diesem Zusammenhang auf die „Ungerechtigkeit“ der sogenannten „doppelten Insellage“ hin. Touristen würden oft durch die Zusatzreisekosten und auch den Zeitaufwand des Weiterfluges von Teneriffa abgeschreckt, während die Transportunternehmen kein großes Interesse an dieser Problematik zeigten, monierte Allende.

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