Lidl wird vier Supermärkte auf Teneriffa eröffnen


Bereits 2009 könnten die ersten Filialen den Betrieb aufnehmen

Nach fast vier Jahren Rechtsstreit scheinen nun alle Verhinderungsversuche der Lidl-Gegner ausgeschöpft und die Eröffnung der ersten Filialen der Supermarkt-Kette auf den Kanaren nicht mehr zu verhindern sein. Jüngsten Meldungen zufolge will Lidl jedenfalls bereits im kommenden Jahr vier Supermärkte auf Teneriffa eröffnen.

Weitere Filialen sind auf Lanzarote, Fuerteventura und Gran Canaria geplant.

Lange Zeit gab es für die deutsche Handelskette keine Möglichkeit, eine Filiale auf dem Archipel zu eröffnen, da das regionale Handelsgesetz „Super-Discounter“ wie Lidl verbietet. Die Lösung lag schließlich darin, verschiedene Einschränkungen in Kauf zu nehmen, die aus dem „Discounter“ einen konventionellen Supermarkt machen sollen. Demnach dürfen die auf den Inseln geplanten Lidl-Filialen beispielsweise nicht wie andernorts ihre Produkte zu über 50% in den Kisten zum Verkauf anbieten, in denen sie während des Transports verpackt waren. Auch muss die Produktpalette mehr als 1.000 Stück umfassen – darunter auch kanarische Produkte – und bestimmte Abteilungen müssen von Personal betreut werden.

Scheinbar hat sich Lidl mit dieser und weiteren Einschränkungen ihrer sonstigen Verkaufspraxis einverstanden erklärt und wird nun mehrere Filialen auf den Inseln eröffnen dürfen.

Auf Teneriffa soll angeblich bereits auf vier Grundstücken gebaut werden: In Los Majuelos bei La Laguna, in La Orotava, in Granadilla und in Adeje. Spätestens Ende kommenden Jahres soll eröffnet werden. Kanarenweit sind bislang insgesamt zehn Lidl-Filialen geplant.

Für alle liegen nach Angaben der Geschäftsleitung bereits die notwendigen Eröffnungsgenehmigungen vor. Trotzdem sorgte die Eröffnungsankündigung auf politischer Ebene erneut für lauten Protest.

Mitte August beschuldigte die sozialdemokratische Fraktion in La Laguna den kanarischen Handels-Generaldirektor Arturo Cabrera das deutsche Handelsunternehmen „bevorzugt“ zu behandeln, einen Vorwurf, den dieser entschieden zurückweist. „Wer etwas zu beschuldigen hat, der sollte dies vor Gericht machen“, meinte Cabrera wörtlich und versicherte, die Regionalregierung werde mit wachsamem Auge dafür sorgen, dass sich Lidl auch an die „an die Eröffnungsgenehmigung geknüpften Bedingungen“ hält.

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