Lokalpolitikerin bezeichnet Präsident Sánchez als „Diktator, der die Demokratie missachtet“


Carmen Luisa Castro. Foto: ayto de Güímar

Verbale Entgleisung

Carmen Luisa Castro, Bürgermeisterin von Güímar (Teneriffa), ist nicht nur wegen ihrer ausgefallenen Geschäftsideen, sondern auch wegen ihrer markigen Sprüche bekannt. Doch jetzt ist sie gewaltig über das Ziel hinausgeschossen und hat spanienweit Empörung ausgelöst. In einem Interview mit der hiesigen Tageszeitung Diario de Avisos war sie auch nach der Gedenkstätte Valle de los Caidos und der geplanten Exhumierung der sterblichen Überreste des Diktators Franco gefragt worden. Sie sei erst kürzlich dort gewesen und die Anlage sei attraktives Tourismusziel, ließ sie wissen. Auf die Frage, wie sie darüber denke, dass der Generalisimo umgebettet werden soll und ob sie damit einverstanden wäre, dass er in ihrer Gemeinde beigesetzt würde, wenn man sie darum bäte, ließ sie keinen Zweifel an ihrer politischen Einstellung, die in ganz Spanien hohe Wellen geschlagen hat. „Ob er am Ende exhumiert werden soll, muss die Familie entscheiden. Ich bin dafür, dass er im Valle de los Caidos bleibt. Was ich sehr traurig finde, ist, dass man die Figur Franco ausgräbt, während der andere Diktator, der jetzt dieses Land regiert, sich über die Demokratie hinwegsetzt und den Senat ausschalten will. Es ist bedauerlich, dass er den Hass schürt und Spanien in zwei Fronten teilt, was es ja bekanntlich bereits gegeben hat. Dabei gibt es viel größere Probleme, als nun nur noch über dieses eine zu diskutieren“.

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