Madrid schließt die Anhebung des Residenten­rabattes für Festlandsflüge aus


Der Haushaltsposten müsste verdoppelt werden, was aus finanziellen und aus politischen Gründen abgelehnt wird

Kanarische Inseln/Madrid – Die Kanarischen Inseln, die Balearen, Ceuta und Melilla verlangen geschlossen, auch den Residentenrabatt für Festlandsflüge auf 75% zu erhöhen, und das, obwohl noch nicht einmal ein Haushaltsentwurf auf dem Tisch liegt, um die Aufnahme eines entsprechenden Postens überhaupt in Erwägung ziehen zu können. Auf jeden Fall aber werden die im Abgeordnetenhaus vertretenen zwei Politiker von CC und NC bei der Haushaltsdebatte – sich der Bedeutung ihrer beiden Stimmen für die Minderheitsregierung bewusst – auf die Erfüllung ihrer Forderung drängen.

Die Chancen auf eine bedeutende Preissenkung bei den Festlandsflügen stehen jedoch schlecht. Dem Finanz- und dem Transportministerium nahestehende Quellen ließen verlauten, insbesondere aus wirtschaftlichen Gründen würde die Regierung dieser Anhebung des Residentenrabattes grundsätzlich ablehnend gegenüberstehen. Während die kanarische Regionalregierung die Kosten der Anhebung des Residentenrabattes für die vier Regionen (131 Millionen Euro) plus die Kosten der Erstattung der Flughafengebühren (71 Millionen Euro) mit 202 Millionen Euro beziffert hat, geht der Staat von einem Posten von 400 Millionen Euro aus, wie Transportminister Íñigo de la Serna erst kürzlich bekannt gab.

Zu der Erstattung der Flug­hafen­gebühren: Die Regionen fordern, dass die Airlines weiterhin die Flughafengebühren leisten – weil sie generell Sen­-kun­gen nicht auf die Ticketpreise, also die Kunden, umwälzen –, die gezahlten Gebühren aber auf die Ticketpreise angerechnet werden. Im Endeffekt würde der Staat auf die Gebühren verzichten und der Einzelticketpreis um 24% reduziert.

Neben den finanziellen Gründen sollen auch politische Erwägungen gegen die Anhebung des Residentenrabattes bei Festlandsflügen sprechen. Demnach könnte eine Verdoppelung des Postens von den anderen Regionen als unfaire Behandlung angesehen werden. Zudem sei erst im vergangenen Juli der Residentenrabatt für Flug- und Fährreisen zwischen den Inseln um 25% angehoben worden; eine Anhebung des Residentenrabattes für Verbindungen mit dem Festland käme jetzt zu früh und würde als maßlos angesehen.

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