Madrid will private Nabelschnurblutbank bewilligen


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Als erste Region Spaniens

Die Tatsache, dass selbst das spanische Kronprinzenpaar das Nabelschnurblut ihrer im Oktober letzten Jahres geborenen Tochter bei einer ausländischen Nabelschnurblutbank deponieren ließ, hat in Spanien einiges in Bewegung gebracht.

Madrid – Denn die Behörden zeigen nun erstmalig ernsthafte Bereitschaft dazu, private Nabelschnurblutbanken zu genehmigen. Bislang waren nur öffentliche Banken erlaubt, in denen das Nabelschnurblut aufbewahrt wurde, das anonyme Spender zur Verfügung stellten, und das bei Bedarf im Rahmen des regulären Gesundheitssystems zur Therapie eines jeden eingesetzt werden konnte.

Als erste autonome Region hat Ende März Madrid ein Dekret verabschiedet, dass die Gründung und den Betrieb privater Nabelschnurblutbanken ermöglicht. Wie Ignacio González, Sprecher der Regionalregierung, diesbezüglich erklärte, gibt es in der EU bereits viele Länder, die diese Einrichtungen gesetzlich reguliert haben und die problemlos neben den öffentlichen Banken existieren. Man wolle durch die Genehmigung nur eine bestehende, immer größer werdende Nachfrage befriedigen, in keiner Weise aber den öffentlichen Blutbanken den Rang ablaufen.

Derzeit gibt es in spanischen Regionen sechs dieser öffentlichen Nabelschnurblutbanken, eine davon in Madrid und eine weitere auf Teneriffa.

Bislang hat zwar nur die Region Madrid einen ersten Schritt in Richtung private Banken gemacht, doch das südspanische Andalusien hat bereits signalisiert, den Betrieb dieser Einrichtungen ebenfalls zu genehmigen.

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