Mali und Ghana zu Rückführungsabkommen


© EFE

Aus dem afrikanischen Staat Mali kommt ein Großteil der illegalen Einwanderer

Zwar wurde der spanische Außenminister Miguel Àngel Moratinos für seine Afrika-Reise Anfang Dezember aufs Schärfste von der konservativen Opposition kritisiert – er hätte zur gleichen Zeit besser in Brüssel sein sollen, hieß es unter anderem – doch die erzielten Einigungen können sich sehen lassen.

Bamako – So signalisierten die afrikanischen Staaten Mali und Ghana erstmalig ihre Bereitschaft, „so bald wie möglich“ Rückführungsabkommen auszuhandeln. Dadurch soll es möglich werden, zahlreiche der illegalen Einwanderer, die in Spanien aufgegriffen werden, wieder in ihre Heimat zurückzuschicken.

„Die Regierung ist dort, wo sie sein muss, in dem Moment, in dem es notwendig ist“, war der einzige Kommentar, den Moratinos im Bezug auf die Kritik der Opposition machte. Er habe sich in den vergangenen Tagen darum gekümmert, Länder zu besuchen, die eine Schlüsselrolle in einem der schwerwiegendsten Probleme spielen, die Spanien derzeit hat: die illegale Immigration. Immer mehr Menschen aus westafrikanischen Ländern strömen nach Europa, und es reiche längst nicht mehr aus, von Marokko zu erwarten, dass es diesen Menschenfluss aufhalte.

Ghana und Nigeria gehören zu den Ländern, aus denen die meisten Migranten stammen, die sich auf den verzweifelten Weg Richtung Europa machen. Mali spielt dabei als Transitland eine wichtige Rolle.

Doch obwohl dies bekannt ist, hat in den letzten Jahren kaum ein spanischer Staatsvertreter die Länder besucht, um gemeinsam nach einer Lösung für das wachsende Problem zu suchen. Moratinos hat im Rahmen seiner Afrikareise nun unter anderem Mosambik, Niger und Mali besucht. Überall wurde er mit Wohlwollen empfangen und ist auf die Bereitschaft zu Abkommen getroffen.

Zentren in Marokko

In einem weiteren bilateralen Abkommen vereinbarten die spanische und marokkanische Regierung wenige Tage vorher die Einrichtung von „Zentren für die Aufnahme minderjähriger Migranten“. Diese Einrichtungen sollen in Marokko errichtet werden und der Aufnahme und Ausbildung der zahlreichen Minderjährigen dienen, die auf illegalem Weg und ohne Begleitung nach Spanien gelangt sind. Bislang konnten sie nur in die Heimat zurückgeschickt werden, wenn ihre Familien bekannt waren. Durch die geplanten Einrichtungen würden sie unter die Vormundschaft des Staates gestellt und können somit ausgewiesen werden.

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