Marokko ist „Komplize“ der illegalen Migration

Von der Küste Marokkos aus bricht ein Großteil der Migrantenboote zu den Kanarischen Inseln auf. Foto: Moisés Pérez

Von der Küste Marokkos aus bricht ein Großteil der Migrantenboote zu den Kanarischen Inseln auf. Foto: Moisés Pérez

Mehr als 83% der Spanier vertreten diese Meinung

Madrid – Eine Meinungsumfrage, welche „Sociométrica“ im Auftrag der digitalen Zeitung „El Español“ durchgeführt hat, brachte ein überraschendes Ergebnis. Die große Mehrheit der Befragten ist der Meinung, dass hinter der massiven Ankunft von illegalen Migranten in gebrechlichen Booten, die Hand des nordafrikanischen Nachbarn Marokko steckt. 83,1% der befragten Bürger sind davon überzeugt, dass sich die marokkanische Regierung feindselig verhält und sozusagen Komplize des unkontrollierten Stroms von „Pateras und Cajucos“ ist, die Tag für Tag die Kanarischen Inseln erreichen.
Die Befragung hat gezeigt, dass die Meinung der spanischen Bürger nur geringfügig darin variiert, welche Partei sie wählen, und sie weitgehend einer Meinung sind. Lediglich 5,7% sind der Überzeugung, dass Marokko in freundschaftlicher Weise mit Spanien zusammenarbeitet. Die meisten von ihnen betrachten das Nachbarland auch als Ausgangsstation für Flüchtlinge vom gesamten afrikanischen Kontinent, die den Sprung nach Europa wagen wollen. Ganz besonders nachdem die Mittelmeer-Routen von der Türkei, aus Libyen oder Algerien, seit dem vergangenen Jahr geschlossen sind oder zumindest streng bewacht sind.
Ebenso sind die Befragten der Meinung, dass Marokko die Flüchtlingspolitik als Druckmittel gegenüber Spanien benutzt, um Verhandlungen zu erzwingen und die Aufmerksamkeit seiner Bürger von den Problemen im eigenen Land auf einen Rivalen nach außen zu lenken. Beide Umstände treffen heuer gleichzeitig zu.
Nationale Medien berichten ihrerseits, dass die Regierung von König Mohamed VI. auf Spanien Druck ausübt, um mehr Mittel für die Ausstattung ihrer Sicherheitskräfte zu erhalten. Auch die Pandemie hat der Wirtschaft des Landes wesentlich schwerer geschadet, als den veröffentlichten Zahlen zu entnehmen ist.
Insbesondere die Wähler des Zentrums und der rechten Parteien sehen in Marokko den Schuldigen für die Flüchtlingskrise auf den Kanaren. 91,3% der Anhänger der Partido Popular, 96,3% von VOX und 80,7% der Bürgerpartei Ciudadanos bezichtigen Marokko der Feindseligkeit, nur ein geringer Prozentsatz dieser Anhänger 3,3% der PP, 1,9% von VOX sowie 4,4% von Cc glauben an die Freundschaft mit Marokko.

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