Mehr Sicherheit für Fahrradfahrer


In den letzten Jahren ist Radfahren immer beliebter geworden. Foto: ayuntamiento Santa Cruz

Cabildo stellt Maßnahmenplan bis 2021 auf. Vorgesehen ist unter anderem die Schaffung diverser Radfahrwege

Teneriffa – Nachdem am letzten Mai-Wochenende Tausende Radsportler in verschiedenen großen Städten und auch in Santa Cruz für mehr Schutz und eine härtere Gesetzgebung demonstriert hatten, um der wachsenden Zahl tödlicher Unfälle entgegenzutreten, hat das Cabildo einen Maßnahmenplan bis 2021 aufgestellt und mit 7,4 Millionen Euro ausgestattet, um die Sicherheit der Radfahrer auf den Inselstraßen zu verbessern.

In den letzten Jahren wurde das Radfahren auch auf Teneriffa immer populärer. Ob nun als Alternative zum Auto oder zum öffentlichen Transportmittel Bus, als Freizeitaktivität oder sogar als Beruf – die Anzahl der Fahrradfahrer hat merklich zugenommen.

Doch nicht nur aufgrund des wachsenden Interesses, sondern auch aufgrund der schwachen Gesetzeslage einerseits und der Rücksichtslosigkeit oder Fahrlässigkeit einiger Kraftfahrzeugführer andererseits kommt es immer häufiger zu folgenschweren Unfällen.

Bei der Fahrrad-Demo Ende Mai in Santa Cruz, bei der die Teilnehmer eine Verstärkung der Sicherheitsmaßnahmen und eine Anpassung der Straßen forderten, erklärte ein Freizeitradler gegenüber der Zeitung La Opinión: „Einige Straßen Teneriffas, die häufig von Radfahrern genutzt werden, müssen dringend verbessert werden, damit wir sicherer fahren können. Ich beziehe mich damit auf die Randstreifen, manchmal unbenutzbar oder gar nicht vorhanden, auf den schlechten Zustand des Straßenbelages, auf schlecht installierte Gullydeckel oder auf die fehlende Beschilderung.“ Die gemeinsame Nutzung durch Auto- und Radfahrer sei aufgrund mangelnder Randstreifen und der vielen Kurven oft kompliziert. Manchmal komme es zu Überholmanövern, bei denen die Sicherheit der Radfahrer nicht gewährleistet sei. Das Straßenverkehrsrecht schreibt beispielsweise für das Überholen einen zwingenden Mindestabstand von 1,5 m zum Radfahrer vor. „Es gibt viele Leute, die nicht wissen, dass wir Radfahrer auf der Straße nebeneinander fahren dürfen, dass die Radfahrer keine Kfz-Steuer zahlen, weil die eben nur auf Kraftfahrzeuge erhoben wird, oder dass die Straßen mit den Steuergeldern von allen, auch von den Personen, die weder Auto noch Fahrrad haben, gebaut und instand gehalten werden.“

Bei den über das Land verteilten Demonstrationen fielen die Forderungen der Teilnehmer gleich aus: Mehr Respekt, schärfere Gesetze und bessere Sicherheitsmaßnahmen. In den zehn Tagen zuvor waren in 15 Fällen Radfahrer angefahren worden. Drei starben, und zwei wurden schwer verletzt.

Das nun vom Cabildo beschlossene Programm zur Verbesserung der Sicherheit der Fahrradfahrer sieht unter anderem folgende Maßnahmen vor: Die Anlegung eines Radstreifens an der Schnellstraße von San Andrés, eine Verbesserung der Straßenränder der alten Hauptstraße TF-28 im Inselsüden, die stellenweise Senkung der Höchstgeschwindigkeit an den Wochenenden, die Schaffung von Fahrradrouten im Landkreis Isla Baja oder die Anlegung von Fußgänger- und Fahrradwegen in mehreren Gemeinden. Weiterhin vorgesehen ist die Ausbesserung des Belages auf von Fahrradfahrern besonders häufig frequentierten Straßen wie beispielsweise der Zufahrtsstraße zum Teide-Nationalpark TF-21 zwischen La Orotava und Vilaflor. Auch sollen Hinweis- und Warnschilder installiert werden.

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