Meteorologisches Observatorium Izaña feiert 100-Jähriges


Die Wetterbeobachtungsstation leistet wertvolle Arbeit bei der Erforschung des Treibhauseffektes

Seit nunmehr hundert Jahren spielt das Meteorologische Observatorium Izaña eine bedeutenden Rolle bei der Wetterbeobachtung.

Anlässlich des Jubiläums gab Direktor Emilio Cuevas im Gespräch mit einer Tageszeitung bekannt, das am 1. Januar 1916 in Betrieb genommene Observatorium sei seiner Zeit voraus gewesen, habe es doch von Anfang an auf internationale Kooperation gesetzt und sei Teil eines Beobachtungsnetzes gewesen. Nach einem Besuch des deutschen Wissenschaftlers Christian Junge im Jahr 1968 sei es zu einer Zusammenarbeit bei der Überwachung der Atmosphäre gekommen. Deutschland habe dazu beigetragen, dass Izaña 1984 in das Netz Bapmon aufgenommen wurde, einem Netz von Beobachtungsstationen zur Erfassung klimarelevanter Stoffe in der Atmosphäre. 

Heutzutage gilt das in 2.400 m Höhe gelegene Meteorologische Observatorium aufgrund seiner Geschichte, seiner vorteilhaften Lage und der wissenschaftlichen Arbeit als Referenz. Hier widmen sich die Experten, Forscher und Wissenschaftler dem Klimawandel, den chemischen Veränderungen der Atmosphäre, der Sonnenstrahlung, dem Wetter und der Kalibrierung der Sensoren von Wettersatelliten, einem an Bedeutung zunehmendem zukunftsträchtigen Bereich.

Als Teil des 1989 gegründeten Global Atmosphere Watch (GAW), einem weltumfassenden Netz von Beobachtungsstationen, werden hier relevante Daten zur Entwicklung des Kohlenstoffkreislaufes und des Treibhauseffektes erhoben. Dem GAW gehören 30 globale Stationen, darunter Mauna Loa auf Hawaii oder das Meteorologische Observatorium Hohenpeißenberg an.

Anlässlich des Jubiläums fand sich die internationale und nationale Crème de la Crème der Meteorologie dieser Tage auf dem Izaña-Berg ein. David Grimes, Präsident der World Meteorological Organization (WMO), würdigte bei seiner Rede den Beitrag Izañas zur weltweiten Erforschung und Überwachung der Atmosphäre. Dank des GAW, dem Izaña angehöre, könnten die Wissenschaftler und Verantwortlichen die Effektivität der Maßnahmen zum Abbau des Kohlenstoffdioxid-Ausstoßes überprüfen. 

Miguel Ángel López und Gerhard Adrian, Präsidenten des spanischen bzw. des deutschen Wetterdienstes, erinnerten an die Rolle, die Deutschland in der Geschichte des Observatoriums gespielt habe und wiesen auf die weiterhin bestehende Zusammenarbeit hin. 

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