Mietmarkt tut sich weiter schwer in Spanien


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Nur eine von zehn Familien lebt in einer Mietwohnung

Spanien ist und bleibt ein Land der Immobilieneigentümer. Trotz aller Bemühungen vonseiten der sozialdemokratischen Regierung, den Mietmarkt zu fördern, hat sich die Anzahl der Wohnungen, die in Spanien vermietet werden, in den letzten fünf Jahren so gut wie nicht verändert.

Madrid – Während 2001 etwa 11,4% der spanischen Familien in einer Mietwohnung lebten, ist dieser Prozentsatz im vergangenen Jahr sogar leicht gesunken (11,25%).

Auch bei den Mietpreisen hat sich in den letzten fünf Jahren nicht viel getan. Für eine 100 qm Wohnung werden derzeit durchschnittlich 536 Euro im Monat verlangt. Der tatsächliche Mietpreis hängt natürlich extrem vom Wohnort ab, so müssen für eine 100 qm-Wohnung in Madrid beispielsweise mindestens 811 Euro monatlich bezahlt werden, während es in Extremadura drei Mal weniger sind.

Mieten auf den Kanaren

Die Kanarischen Inseln stehen übrigens an fünfter Stelle der autonomen Regionen, in der die Mietpreise spanienweit am höchsten sind. Demnach wurden im vergangenen Jahr durchschnittlich 7,30 Euro pro Quadratmeter verlangt.

Ende Juni stellte das spanische Wohnungsministerium erstmals eine ausführliche Studie über die Situation des Wohnungsmarktes in Spanien vor. In diesem Zusammenhang hob Wohnungsministerin María Antonia Trujillo als positiv hervor, dass allein im Jahr 2004 etwa 421.000 Mietverträge abgeschlossen wurden. Das seien immerhin 23% aller derzeit aktiven Mietverträge so die Ministerin. Die Wahrheit ist jedoch, dass der Prozentsatz der vermieteten Wohnungen in Spanien in den letzten fünf Jahren bei etwa 11% stagniert und damit weit hinter dem Europa-Durchschnitt von 38% liegt.

Und dennoch haben sich viele Familien, insbesondere in Regionen wie Madrid und Barcelona, angesichts der rasant steigenden Immobilienpreise dazu gezwungen gesehen, Mieter zu werden. Die meisten Mieter wählen dabei eine unmöblierte Wohnung, nicht zuletzt, weil Mietobjekte ohne Möbel meistens um etwa 40% billiger sind.

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