Privatdetektive überführten betrügerischen Geschäftsführer
Zwei Angestellte des „Zoo Aquarium Madrid“ haben den Tierpark mit dem Verkauf gefälschter Eintrittskarten im Verlauf eines Jahres um über eine Million Euro betrogen.
Madrid – Aufmerksam wurde die Zoodirektion auf das Treiben eines Geschäftsführers und eines Eintrittskartenverkäufers durch eine anonyme E-Mail, die im Januar dieses Jahres bei einer internen E-Mail-Adresse einging. Der unbekannte Schreiber nannte die Namen der beiden Verdächtigen und gab an, sie würden schon seit mehr als einem Jahr agieren.
Daraufhin engagierte die Zooleitung eine Detektivagentur. Deren Mitarbeiter kauften Eintrittskarten und stellten fest, dass die Karten, die an Kasse 2 erhältlich waren, vom Scanner am Eingang nicht akzeptiert wurden. Das Personal hatte jedoch von dem zuständigen Geschäftsführer die Anweisung, die Besucher dennoch einzulassen.
So kam man der Vorgehensweise der Betrüger auf die Spur, die sich ganz auf Kasse 2 und die Tage mit hohem Besucheraufkommen konzentrierten. Der Verkaufserlös der falschen Karten, deren Barcode fehlerhaft gedruckt war, wurde wegen einer Software, die auf einer externen Festplatte lief, nicht im System verbucht, und der gesamte Bargelderlös dieser Kasse wanderte an diesen Tagen direkt in die Taschen des 55-jährigen Geschäftsführers Juan José Encinar, der seit 17 Jahren im Unternehmen und seit zehn Jahren für die Abrechnung der Kassen zuständig war. Wurde mit Karte bezahlt, kam ein Kartenlesegerät zum Einsatz, welches die Zahlungsdaten aufzeichnete. Später wurden diese dann in Kasse 3 übertragen und die entsprechende Menge Bargeld entnommen.
Der Zoologische Garten schätzt seine Verluste auf der Basis der Zeiten, in denen die Kasse 2 in der Buchhaltung als inaktiv erscheint, auf 1,16 Millionen Euro. Um diesen Betrag zu erreichen, mussten rund 40.000 falsche Karten verkauft werden.
Der Geschäftsführer hat den beteiligten Kartenverkäufer, den 30-jährigen Diego Fernández Ambos, in seiner Aussage entlastet und gab an, nur er habe sich an den veruntreuten Geldern bereichert. In einem Bankschließfach bewahre er 103.225 Euro auf, die er bereit sei, zurückzugeben.
Die beiden Zooangestellten sind entlassen worden, werden jedoch, weil sie keine Vorstrafen haben, wohl nicht hinter Gittern landen. Als Grund für die Tat gaben beide an, sich gemeinsam für Mobbing rächen zu wollen, dem sie an ihrem Arbeitsplatz ausgesetzt gewesen wären.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]