Millionenentschädigung für entgangene Zigarettendeputate


Die spanische Filiale von Imperial Tobacco hat die Forderungen der Belegschaft anerkannt

Madrid – Nach jahrelangem Rechtsstreit haben Altadis, die spanische Filiale von Imperial Tobacco, und die Belegschaft zu einer Einigung gefunden: Das Unternehmen bezahlt den Angestellten Entschädigungen von insgesamt 31 Millionen Euro als Ausgleich für die gestrichenen Tabak-Schenkungen.

Altadis, welche Marken wie Fortuna, Nobel oder Ducados vertreibt, hat den Angestellten seit Anfang des 19. Jahrhunderts regelmäßig zuerst Zigarettentabak, zuletzt drei Stangen Zigaretten im Monat zukommen lassen. Doch das Antitabakgesetz von 2006 stoppte diese Tradition des Deputatenlohns, woraufhin die Gewerkschaften das Unternehmen auf Erstattung der nun entgangenen Bezahlung in Naturalien verklagten, die als ein Teil des Gehaltsanspruches ausgelegt wurde. Bereits im selben Jahr gab der Nationale Gerichtshof der Belegschaft recht.

Doch der Konzern legte ein Rechtsmittel nach dem anderen ein, bis der Rechtsweg erschöpft war. Im vergangenen Jahr endlich gab Altadis dem Begehren des Personals nach, erkannte den Anspruch an und bot eine Entschädigung in Form einer Einmalzahlung oder einer zusätzlichen Rente an. Ein entsprechender Posten von 31,221 Millionen Euro wurde in der Unternehmensbilanz 2016 aufgenommen, wie nun bekannt wurde.

Trotz dieser Ausgabe in Millionenhöhe und der 126,2 Millionen Euro teuren Schließung der Fabriken in Logroño und Kantabrien machte Altadis im vergangenen Jahr einen Gewinn von 217,66 Millionen Euro. In der Jahresbilanz ist vermerkt, dass sich der spanische Markt im vergangenen Jahr als äußerst solide herausgestellt hat. Der Konzern führt die gestiegenen Verkaufszahlen bei den Zigarettenpackungen auf die Verbesserung der Wirtschaftslage zurück.

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