Mini-Stromnetze für Afrika


Foto: africagua

Die Konferenz für ländliche Stromversorgung des Forums Africagua 2017 sieht in kleinen Netzen eine Alternative für abgelegene Gebiete

Fuerteventura – Die Teilnehmer der Konferenz für Stromversorgung auf dem Land und außerhalb der öffentlichen Stromnetze, die im Rahmen des Forums für Wasser und Erneuerbare Energien „Africagua 2017“ auf Fuerteventura abgehalten wurde, sehen Mini-Stromnetze auf der Basis Erneuerbarer Energien als gangbare Alternative zur öffentlichen Stromversorgung in abgelegenen Gebieten.

An der Konferenz nahmen u.a. Vertreter von Institutionen und Unternehmen aus Belgien, Nigeria, Spanien, Frankreich und von den Kapverdischen Inseln teil.

Guilherme Collares Pereira, Vizepräsident der belgischen Alianza de Electrificación Rural, warb für die Idee, dass isolierte Systeme und Mini-Netze in entlegenen Gegenden Afrikas effektiv und kostengünstig Strom produzieren könnten. Es gebe Finanzierungs- und Unternehmensmodelle, welche die Umsetzung solcher Projekte ermöglichen würden.

Wenn sich jedoch privatwirtschaftliche Unternehmen an deren Entwicklung beteiligen sollten, so Rereira, seien tragfähige juristische Rahmenbedingungen erforderlich.

Mahama Kappiah, Exekutivdirektor des Zentrums für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz auf den Kapverdischen Inseln, nannte Beispiele afrikanischer Länder, wie Senegal, Nigeria und Mali, wo der gesetzliche Rahmen für Firmen, die in diesem Sektor tätig werden wollen, verbessert wurde. Im Senegal beispielsweise existiere bereits eine zentrale Anlaufstelle, wo alle Informationen über die erforderlichen Formalitäten für die Umsetzung solcher Projekte zur Verfügung gestellt würden. Es sei ratsam, einen solchen Service auch in anderen Ländern einzurichten. Auf dem Afrikanischen Kontinent gebe es aktuell 140 Millionen Menschen ohne Stromversorgung, für diese Bevölkerungsteile stellten die Mini-Stromnetze eine gute Alternative dar.

Ein weiteres Thema der Konferenz war die Notwendigkeit, die Menschen vor Ort für die Instandhaltung solcher Anlagen auszubilden. Da in vielen afrikanischen Ländern der Anteil der Jugendlichen an der Gesamtbevölkerung besonders hoch ist, könnten Ausbildungsmaßnahmen auch über die sozialen Netzwerke durchgeführt werden.

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