Ministerin ruft Airlines zur Ordnung


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Bei dem Vueling-Chaos in Barcelona blieben Tausende Passagiere am Boden

Madrid/Barcelona – Nachdem Anfang Juli die Fluggesellschaft Vueling Hunderte Flüge canceln bzw. verschieben musste und insbesondere an Barcelonas Flughafen El Prat nicht nur den Ärger der Passagiere auf sich zog, sondern auch für Chaos sorgte, hat Verkehrsministerin Ana Pastor alle spanischen Airlines einberufen und zu einer ordnungsgemäßen Abwicklung der Flugpläne ermahnt.

Auslöser für das Chaos bei Vueling war der Streik der französischen Fluglotsen Ende Juni. Die Fluggesellschaft mit Zentrale in Barcelona sah sich gezwungen, diverse Flüge zu canceln und die Passagiere auf andere Flüge zu verteilen. Hierbei kam es zum Kollaps.

Die stark expansive Billig-Airline, die 2004 gegründet wurde, 105 Flugzeuge einsetzt und 40 Routen bedient, hatte ihren Erfolg auf einen äußerst eng gestrickten Zeitplan begründet. Je mehr die Flugzeuge in der Luft waren, je mehr Flüge betrieben und Passagiere befördert wurden, umso höher die Umsätze und der Gewinn. Als nun der Streik in Frankreich zu Ausfällen führte, war der enge Zeitplan nicht mehr einzuhalten. Die Passagiere konnten nur schwer oder gar nicht auf spätere Flüge verteilt werden. Das fragile System brach zusammen. Mit der Folge, dass allein zwischen dem 30. Juni und dem 3. Juli über 200 Flüge abgesagt werden mussten oder erst mit erheblicher Verspätung abhoben. In den Folgetagen kam es weiterhin zu Vorfällen, doch nach und nach – und mit Unterstützung der Behörden – holte Vueling die Rückstände im Flugplan wieder auf.

Während der ausfallstärksten Tage kam es fast zu Tumulten, als Passagiere nach stundenlangem Warten auf dem Flughafen Barcelona keine Antwort auf ihre Fragen erhielten. Der Low-Cost-Airline, gegen die das Transportministerium ein Verfahren eingeleitet hat, drohen Entschädigungszahlungen in Millionenhöhe.

Anlässlich des Chaos berief Transportministerin Ana Pastor am 11. Juli ein Treffen mit den Vertretern aller spanischen Fluggesellschaften ein. Sie ermahnte die Airlines, angesichts der passagierstarken Sommersaison – die Gesellschaften haben 186 Millionen Tickets und somit 10% mehr als im Sommer 2015 eingeplant – insbesondere mit Bezug auf die Zeitpläne „alles sehr ausgefeilt, sehr fertig und sehr vorbereitet“ zu haben.

Derweil kündigten die Piloten von Air Europa an, Ende Juli und Anfang August streiken zu wollen.

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