Mit der Erbschaft Schulden bezahlt


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Das Königshaus auf Beweissuche

Vor einigen Monaten wurde in den Medien die Nachricht verbreitet, König Juan Carlos habe nach dem Tod seines Vaters eine große Erbschaft gemacht. Der habe ihm auf einer Schweizer Bank ein beachtliches Guthaben hinterlassen.

Madrid – Riesige Summen wurden genannt, und gleich tauchte auch die Frage auf, ob die Erbschaftssteuer gezahlt worden sei. Ganz offenbar hatte man jedoch übersehen, dass es sich um Peseten gehandelt hatte, denn der Conde de Barcelona starb bereits vor zwanzig Jahren.

Nach vier Monaten intensiver Dokumenten-Suche, um Auskunft über die Erbschaft geben zu können, die der König von seinem Vater erhalten hat, hat sich ein Sprecher des Zarzuela-Palastes jetzt an die Öffentlichkeit gewandt.

„König Juan Carlos hat das geerbte Geld im Wert von etwa zwei Millionen Euro dazu benutzt, um Schulden und Verpflichtungen seiner Eltern, der Grafen von Barcelona, zu bezahlen. Seit 1995 hat er im Ausland keine Konten mehr besessen.“ Was die angefallene Erbschaftssteuer angeht, so sei das Königshaus davon überzeugt, dass sie seinerzeit entrichtet wurde, könne aber keine Dokumente vorlegen, um das zu beweisen. Es sei kein einziges Papier mehr vorhanden, beteuerte der Sprecher.

Auch die Steuerbehörde habe darüber keine Auskunft geben können, denn nach zwanzig Jahren seien die betreffenden Unterlagen nicht mehr vorhanden. Auf jeden Fall sei das Geld aus der Erbschaft nicht nach Spanien transferiert worden, das stehe fest.

Auch die irrtümlichen Informationen der Finanzbehörde, Prinzessin Cristina habe 13 Immobilien verkauft, die sie niemals besessen hat, (das Wochenblatt berichtete) kommentiert der Sprecher. Das Königshaus bitte darum, dass niemand an „schwarze Löcher“ oder an eine Konspiration glaube, wo es sich nur um einen Irrtum gehandelt habe. „Das Königspaar war erstaunt, als es erfuhr, dass die Finanzbehörde diese Information an den Richter geschickt hatte und dann sehr erleichtert, als festgestellt wurde, dass es sich um einen Irrtum handelte. Der Finanzminister hat sich entschuldigt und seine Erklärungen über die Ereignisse waren überzeugend.“ Es treffe übrigens nicht zu, dass das Finanzamt keinen Zugang zu den Daten der Mitglieder der Königsfamilie habe. Manchmal seien Irrtümer in den Steuererklärungen festgestellt oder Angaben vergessen worden. Man habe angerufen und die Fehler seien korrigiert worden.

Martyrium Fall Nóos

Was die Untersuchungen gegen Iñaki Urdangarin, den Schwiegersohn des Königspaares betrifft, so sei der Fall Nóos ein Martyrium für die Familie, das nun schon zwei Jahre andauere, erklärte der Sprecher an anderer Stelle. Der König vertraue darauf, dass der Richter bis zum Jahresende seine Untersuchungen abschließen kann und es endlich zu einem Schlusspunkt komme.

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