Mit modernen Tricks legal gegen die „multa”


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Legale Radar-Warner im Internet und als App werden immer beliebter

Mit dem Siegeszug der intelligenten, stets vernetzten Mobiltelefone – rund 63% der Spanier besitzen bereits ein Smartphone – geht einher, dass es immer mehr Apps gibt, die Autofahrer vor Radarfallen warnen.

Madrid – Mit wenigen Klicks lassen sich Apps wie Avisador de radares oder AvísaMe installieren, die auf Datenbanken mit der Position von Hunderten Radargeräten zurückgreifen, die Tráfico in ganz Spanien installiert hat. Diese Anwendungen sind völlig legal und werden von den Benutzern nahezu in Echtzeit aktualisiert.

Die spanische Straßenverkehrsbehörde DGT betont, dass sie in Anwendungen dieser Art kein Problem sehe, solange das Handy nicht während der Fahrt bedient werde. Vielmehr enthalte sogar die hauseigene App neben anderen Infos zur Streckenplanung auch die Position der fest installierten Radare.

Anders sehe es allerdings mit der Legalität von elektronischen Radar-Detektoren aus.

Von der DGT werden jährlich rund zwei Millionen Strafzettel wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen ausgestellt. Bei einer parlamentarischen Anfrage kam heraus, dass damit allein zwischen 2008 und 2010 rund 205,1 Millionen Euro einkassiert wurden.

Eine der bekanntesten Apps auf diesem Gebiet, die sogar europaweit funtioniert, ist iCoyote. Neben den festen Datenbanken greift diese App auf die Infos von knapp 2,5 Millionen Usern zu, die per App auch mobile Radarfallen melden können. Das System wertet die Informationen aus und aktualisiert die Datenbank alle drei Minuten. Somit können auch die etwa 260 mobilen Radarfallen enttarnt werden, die von der Guardia Civil in Spanien zur Geschwindigkeitskontrolle eingesetzt werden.

Für die Experten ist klar: Mit derartigen Apps werden die Autofahrer für Gefahrenpunkte auf den Straßen sensibilisiert und fahren bewusst langsamer und vorsichtiger. Wenn dadurch schwere Unfälle verhindert werden, ist der Zweck bereits erfüllt.

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