Mit vereinten Kräften gegen die Krise


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Ministerpräsident Zapatero empfing Kanaren-Chef in Madrid

„Ich bin mir der Schwierigkeiten bewusst und entschlossen, noch mehr zu unternehmen.“ Mit diesen Worten hatte der spanische Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero Anfang April offiziell anerkannt, dass die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf den Kanaren besonders schwerwiegend sind und seine Bereitschaft signalisiert, besondere, auf die Bedürfnisse der Inseln zugeschnittene Gegenmaßnahmen auf den Weg zu bringen.

Madrid – Ein erster Schritt in diese Richtung wurde knapp einen Monat später gemacht. Nach mehrmaligen Verzögerungen empfing der Ministerpräsident am 30. April den kanarischen Regierungschef Paulino Rivero zur Besprechung im Moncloa-Palast in Madrid.

Die nüchternen Wirtschaftsdaten ließen zu dem Zeitpunkt bereits nicht den geringsten Zweifel mehr daran, dass der Archipel dringend Hilfe be­nötigt: Die Arbeitslosenquote der Inseln war inzwischen auf 26,1% gestiegen, während der nationale Durchschnitt bei 17,3% lag.

Kein Wunder, dass der Kanaren-Chef mit einer regelrechten Liste konkreter Bittgesuche in Madrid eintraf, allzu häufig erhält er schließlich nicht die Möglichkeit, die Notwendigkeiten des Archipels direkt an oberster Stelle vorzutragen. Teil dieser Liste, die 18 konkrete Maßnahmen umfasst, welche vorher vom kanarischen Parlament verabschiedet wurden, ist das „feste Versprechen“ Madrids, die Kosten für den Warentransport zwischen den Inseln und dem spanischen Festland zu „100% zu übernehmen“.

Wie Rivero nach seiner zweistündigen Besprechung mit dem Ministerpräsidenten mitteilte, stimmte Zapatero völlig mit ihm überein, was die Tatsache betrifft, dass der kanarische Archipel nicht zuletzt wegen der Entfernung zum Festland besonders unter der derzeit so schwierigen Wirtschaftslage zu leiden hat.

„Die Kanaren brauchen spezielle Maßnahmen“. Mit diesem Ziel arbeiteten die beiden Regierungschefs bei ihrem Treffen eine Art Arbeitsplan aus, um die konkreten Forderungen der Inseln möglichst bald umsetzen zu können. In diesem Sinne wurde für Mitte Juni gleich ein zweites Treffen angesetzt – diesmal auf den Kanaren – an dem der Minister für Bauwesen und Verkehr, José Blanco, und Industrieminister Miguel Sebastián teilnehmen sollen.

Riveros Optimismus blieb dennoch vorerst verhalten. Zapatero habe sich zwar Punkt für Punkt die Bittgesuche der Kanaren angehört und zu keiner der Forderungen „Nein“ gesagt, so der Kanaren-Chef. Allerdings auch nicht „Ja“ und bis das nicht geschehe, gelte es weiterzukämpfen.

Ein Großteil der kanarischen Forderungen stehen in direktem Zusammenhang mit dem Tourismus. Allen voran geht es dabei um die Modernisierung und Verbesserung veralteter touristischer Infastrukturen.

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