Mohammed VI. begnadigt 42 spanische Häftlinge


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24 weiteren Gefangenen setzte der marokkanische König die Strafe herab

Bis zum 26. November war Marokko nach Angaben der Stiftung Ramón Rubial eines der Länder außerhalb der EU mit den meisten spanischen Häftlingen. In konkreten Zahlen saßen bis zu jenem Tag 68 Spanier in marokkanischen Haftanstalten ein, 61 davon wegen Straftaten in Zusammenhang mit Rauschgift.

Madrid/Rabat – Dass sich dies innerhalb von nur einem Tag radikal änderte, ist einer Art Massen-Gnadenakt des marokkanischen Königs zu verdanken. Im Rahmen der Festlichkeiten anlässlich des 50. Jahrestags der Unabhängigkeit Marokkos, begnadigte Mohammed VI. am 27. November 42 spanische Häftlinge und setzte die Haftstrafe von weiteren 24 herab.

Justizminister Juan Fernando López Aguilar bezeichnete diese Geste als „Folge einer Annäherungspolitik“ zwischen beiden Staaten und erinnerte daran, dass „Marokko unser Nachbar ist“ und es keine politische Weitsicht sein könne, zu schlechten bilateralen Beziehungen zu raten.

„Wir wissen die Geste der marokkanischen Regierung zu schätzen“, meinte López Aguilar wörtlich und fügte hinzu, dass die Begnadigungen und Strafherabsetzungen eine klarer Beweis dafür seien, dass Diplomatie und Annäherung auch „Menschen aus Fleisch und Blut“ zugute kommen können.

Die 42 Häftlinge, die begnadigt wurden, durften übrigens noch am selben Tag in ihre Heimat zurückkehren.

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