Müllstreik in Adeje


Arbeiter drohen mit täglicher Arbeitsniederlegung im August

Seitdem die Gemeinde Adeje am 1. Juli den Müllabfuhrdienst an Sonn- und Feiertagen abgeschafft hat (das Wochenblatt berichtete), streiken auch die Angestellten der Müllabfuhr an jedem Samstag.

Die Arbeitnehmer protestieren gegen die Gehaltskürzung und die vom Konzessionsunternehmen angekündigten Stellenstreichungen. Im August könnte sogar täglich gestreikt werden.

Vor einigen Monaten beschloss die Gemeinde Adeje im Rahmen eines Sparplanes, ab dem 1. Juli die Müllabfuhr an Sonn- und Feiertagen einzustellen. Mit dieser im Rahmen des Konzessionsvertrages erlaubten Maßnahme will die Gemeinde 1,1 Millionen Euro einsparen.

Betriebsratspräsident Federico Linares zeigte auf, infolge der Reduzierung des Müllabfuhrdienstes würde das Konzessionsunternehmen die Gehälter um bis zu 30% kürzen und 14 Arbeitsplätze abschaffen. Der Arbeitnehmervertreter kündigte Protestaktionen an.

Mehrmals setzten sich die Vertreter von Rathaus, Konzessionsunternehmen und Arbeitnehmern an einen Tisch, ohne zu einer im Interesse aller stehenden Lösung zu finden.

Am 1. Juli, einem Sonntag, gab es zum ersten Mal keinen Müllabfuhrdienst, und so streikten die Angestellten auch am folgenden Samstag, dem 7. Juli. Der vorgeschriebene Mindestservice wurde eingehalten, doch statt üblicherweise 14 fuhren nur 5 Müllwagen aus und schafften statt 150 Tonnen nur 54 Tonnen Abfälle fort, informierte Linares.

Scharfe Kritik übte er an den Hoteliers von Costa Adeje aus, denn diese hätten ihren Müll mit privaten Unternehmen abtransportieren lassen und somit den Streik boykottiert.

Die Angestellten der Müllabfuhr sehen sich angesichts der Gehaltskürzung (laut eigener Angaben zwischen 300 und 400 Euro monatlich) und den angekündigten Entlassungen zur Verschärfung ihres Protestes gezwungen und drohten damit, notfalls im August täglich zu streiken.

Im typischen Urlaubsmonat August könnte sich dies fatal auswirken.

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