Das Schiff „Infanta Elena“ der spanischen Armada beschallte den britischen Außenposten lautstark mit der spanischen Nationalhymne
Cádiz – Das Hochseepatrouillenboot „Infanta Elena“ der spanischen Armada hat am 4. Dezember, während es an der Küste des britischen Überseegebiets Gibraltar vorüberfuhr, über Megafon in höchstmöglicher Lautstärke die spanische Nationalhymne erklingen lassen. Die Szene wurde gefilmt und macht auf Youtube und in den sozialen Netzwerken die Runde.
In der britischen Kolonie wurde der Vorfall als „Provokation“ aufgefasst und löste Unmut aus. Aus den Reihen des spanischen Militärs dagegen hieß es, dem Abspielen des „Marcha Real“ sei eine andere „Provokation“ vorausgegangen: Über den für Notfälle reservierten Funkkanal 16 sei die britische Hymne „God Save the Queen“ übertragen worden.
Das Video zeigt, wie die ehemalige Korvette nahe der Ostseite des Felsens vorbeizieht, in Gewässern, welche zwischen Großbritannien und Spanien umstritten sind, und weithin hörbar den „Königlichen Marsch“ erschallen lässt. Es verbreitete sich „viral“ über das Internet und löste eine Welle zorniger, aber auch belustigter Reaktionen aus. Dies kommt zu einem Zeitpunkt, da die Brexit-Verhandlungen ohnehin zu Spannungen in der Gibraltarfrage geführt haben. Der Generalstab des Verteidigungsministeriums ließ verlauten, die „Infanta Elena“ habe sich zu keinem Zeitpunkt außerhalb spanischer Hoheitsgewässer befunden.
Der Informationsdienst der Regierung von Gibraltar spottete über Twitter: „Navigierend zwischen Schamlosigkeit und Infantilität sehen wir die „Infanta Elena“, wie sie den Ruhm Spaniens in britischen Gewässern vor Gibraltar vorführt.“
Großbritannien will auf diplomatischem Wege formal Protest gegen das Vorgehen des Patrouillenschiffs einlegen, jedoch, wie Simon Manley, der britische Botschafter in Spanien, erklärte, nicht wegen der Hymne, sondern wegen Eindringens in britische Hoheitsgewässer.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]