Naviera Armas übernimmt Trasmediterránea


„Volcán de Teno“. Foto: naviera armas

Die kanarische Reederei wird das größte Fährunternehmen Spaniens

Madrid – Acciona und die Naviera Armas-Gruppe haben sich auf den Verkauf von 85,4% des Fährunternehmens Trasmediterránea geeinigt. Die kanarische Reederei wird 260,4 Millionen Euro für das Konkurrenzunternehmen und weitere 127,3 Millionen Euro zum Ausgleich der Schulden von Trasmediterránea zahlen und die Flotte von 14 auf 32 Schiffe mehr als verdoppeln. Über den kanarisch-regionalen und kanarisch-festlandspanischen Markt hinaus wird Armas auch die Balearen in das Programm aufnehmen. Noch fehlen die Zustimmung des Kartellamtes und der regionalen Wettbewerbshüter, doch noch im ersten Quartal 2018 soll die Transaktion vollzogen werden.

Schon seit Jahren soll Acciona versuchen, Trasmediterránea abzustoßen, um sich nur noch auf das Kerngeschäft der nachhaltigen Infrastrukturen und Erneuerbare Energien konzentrieren zu können. Tatsächlich soll es während der Krise Angebote vor allem von Investitionsfonds gegeben haben, die jedoch weit unter den Erwartungen Accionas lagen. Nun sind sich Naviera Armas, die bereits mit 7,3% an Trasmediterránea beteiligt ist, und Hauptaktionär Acciona einig geworden. Die Matutes-Gruppe wird die restlichen 4,3% halten.

Der Zusammenschluss mit Trasmediterránea wird Armas zur größten Reederei Spaniens und zu einer der führendsten Europas machen, sowohl hinsichtlich der Flotte als auch der Masse der transportierten Güter. Kurz vor dem Abschluss der Verhandlungen gab Naviera Armas auf der eigenen Website bekannt, über eine der größten und modernsten Flotten in Europa zu verfügen, deren Schiffe mit der neuesten Technologie ausgestattet seien. Geleitet wird die Reederei mit Sitz in Las Palmas von Antonio Armas Fernández, der das Amt von seinem Vater übertragen bekam, der das Unternehmen 1941 auf Lanzarote gegründet hatte.

Aus der Übernahme von Trasmediterránea von Acciona wird ein starker Fährkonzern mit erweitertem Routenplan hervorgehen, weil beide Unternehmen bislang unterschiedliche Linien betrieben und Märkte bedient haben. Trasmediterránea ist vor allem im Mittelmeerraum tätig, mit Schwerpunkt Balearen und Festland-­Nordafrika.

Doch auch auf den Kanaren betreibt das einst staatliche Unternehmen Trasmediterránea, das in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag feierte, einige Routen. Darüber hinaus ist die Firma für das Handling von Kreuzfahrtschiffen in mehreren Häfen zuständig. Armas´ Vertriebsvorstand Jaime Cabrera kündigte gegenüber einer hiesigen Zeitung an, dass die Marke Trasmediterránea aufrechterhalten werde.

Der regionale Vizepräsident Pablo Rodríguez hob die enorme Bandbreite an Möglichkeiten hervor, die sich für Naviera Armas nach dem Erwerb von Trasmediterránea bieten würde. Wie die kanarische Airline Binter Canarias, die sich zunehmend internationalisiere, zeige mit Armas ein weiteres kanarisches Unternehmen internationale Stärke.

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