Nein zur Kläranlage!


Die Pläne des Wasserwirtschaftsamtes der Insel sehen den Bau fünf neuer Kläranlagen (grün) bis 2020 vor. Blau markiert sind die bereits in Betrieb befindlichen Klärwerke. Die Anlage in Güímar (orange) befindet sich im Bau und die in Santa Cruz (rot) soll ausgebaut werden.

Gemeinderat von La Victoria lehnt das Projekt der Kläranlage einstimmig ab

Teneriffa – Der Gemeinderat von La Victoria de Acentejo hat sich einstimmig hinter die Proteste einer breiten Bürgerschaft gestellt und lehnt den Bau einer Kläranlage in der Gemeinde ab. Am Abend des 17. Januar fand im Rathaus eine außerordentliche Sitzung statt, bei der allein dieses Thema auf der Tagesordnung stand. Zahlreiche Bürger kamen, um sich die Debatte anzuhören und ihren Unmut über die Pläne der Inselverwaltung kundzutun.

Nach einer rund 90-minütigen Erörterung der Pläne und des Für und Wider wurde von sämtlichen Parteien im Gemeinderat – CC, PP, PSOE und dem parteilosen Ratsmitglied Fermín Correa – die kompromisslose Ablehnung des Baus der Kläranlage im Gemeindegebiet von La Victoria beschlossen.

Der Wasserwirtschaftsplan der Insel sieht bis 2020 fünf neue Kläranlagen in verschiedenen Inselgebieten vor, darunter auch die Anlage für den Landkreis Acentejo, der die Gemeinden Santa Úrsula, La Victoria und La Matanza de Acentejo umfasst, und die an La Victorias Küste gebaut werden soll. Bewohner der Ortsteile, die dem Gebiet, das für das Klärwerk vorgesehen ist, am nächsten liegen, hatten bereits mit schwarzen Tüchern an Fenstern und Balkonen gegen die Pläne des Wasserwirtschaftsamts der Insel protestiert.

Die Gemeinderatssitzung wurde mit dem einstimmigen Beschluss beendet, den Bau der Kläranlage in La Victoria abzulehnen und die Untersuchung alternativer Standorte zu fordern. Die Stadtverwaltung will sich außerdem um technische und juristische Mittel bemühen, um die Pläne zu stoppen und eine Abänderung zu erwirken.

Zudem wird über die Durchführung einer Unterschriftensammlung nachgedacht, sowie über eine mit Gemeindemitteln zu finanzie­rende Kampagne, um die Öffentlichkeit auf die Offensive gegen die Klärwerkspläne aufmerksam zu machen.

Der Vorschlag des parteilosen Ratsmitglieds Fermín Correa, die Einschaltung des Ombudsmanns der Kanaren zu fordern, wurde von den übrigen Gemeinderatsmitgliedern unterstützt.

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