Neu auf Teneriffa: Küstenüberwachung mit SIVE


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Regierungsdelegierte stellte neues Radarsystem vor

Wie angekündigt hat die Regierungsdelegierte auf den Kanaren, Carolina Darias, noch vor Jahresende die fest installierten Radaranlagen des Küs­tenüberwachungssystems SIVE (Sistema Integral de Vigilancia Exterior) auf Teneriffa, La Gomera und El Hierro vorgestellt.

Mit der Inbetriebnahme von sechs Radaranlagen und zwei Kontrollzentren wird das Anfang 2008 von Innenminister Alfredo Pérez Rubalcaba gemachte Versprechen eingelöst, auch die Küste der Provinz Teneriffa mit diesem Überwachungssystem auszu-rüsten. Die Provinz Las Palmas erhielt vom Innenministerium schon vor vier Jahren SIVE-Radaranlagen, die besonders bei der Erkennung von Immigrantenbooten sehr effektiv sind. Da in den letzten Jahren immer mehr Flüchtlingsboote auch die Küste von Teneriffa, La Gomera und El Hierro erreicht haben, wurde die Forderung öffentlicher Institutionen nach dem Einsatz des SIVE auf diesen Inseln stärker und das Unverständnis darüber, dass sich die Regierung dafür so viel Zeit ließ immer größer. Schließlich wurde von der Regierungsdelegierten im November versichert, dass die von Rubalcaba gesetzte Frist mit Sicherheit eingehalten und das SIVE also noch vor Jahresende auf Teneriffa in Betrieb genommen werde.

Am 22. Dezember stellte Carolina Darias zusammen mit dem obersten Chef der Guardia Civil auf den Kanaren die neu installierten Radaranlagen auf Teneriffa vor. Das SIVE dient vor allem zur rechtzeitigen Sichtung und Ortung von Flüchtlingsbooten sowie zur Aufspürung von Drogenschiffen. Die „Späher“ wurden an strategischen Punkten der Küs­te, zum Teil in Leuchttürmen installiert und übermitteln ihre Bilder an die Kontrollzentren. Dort werden Grenzschutzbeamte sitzen, die zuvor eine spezielle Ausbildung durchlaufen müssen, um die übermittelten Aufnahmen auswerten zu können.

Die Radarsensoren des SIVE sind in der Lage, auch kleine Boote auf eine Entfernung von 27 Kilometern aufzuspüren. Tageskameras sorgen für Detailaufnahmen, während Infrarotkameras ab einer Entfernung von etwa 5 Kilometern auch bei Nacht oder schlechten Wetterverhältnissen Bilder liefern.

Dass auch mit dem SIVE die Ankunft von Flüchtlingsbooten aus Afrika nicht vermieden werden kann, ist klar. Die Überwachung der Küste mit diesen Radaranlagen wird es künftig jedoch ermöglichen, die Boote viel früher aufzuspüren und dadurch auch rechtzeitig Rettungsmaßnahmen einzuleiten. Ebenso nützlich wird der Einsatz des SIVE für die Drogenfahndung sein, denn verdächtige Schiffe können früh ausgemacht und anhand der gelieferten Bilder näher unter die Lupe genommen werden.

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