Neue Antiraucherkampagne gestartet


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Gesundheitsministerium will Antitabakgesetz erweitern

Das neue Antitabakgesetz ist wegen der Finanzkrise mit einiger Verspätung im Kongress eingebracht worden und soll demnächst verabschiedet werden.

Madrid – Geplant ist ein erweitertes Rauchverbot in Bars und Gaststätten zum Schutz der dort arbeitenden Angestellten. Die Gesundheitsministerin Trinidad Jiménez beruft sich dabei auf eine Studie des Nationalkommitees zur Raucherverhütung CNPT, die unter 1,25 Mio. Angestellten des Gastronomiesektors 988 Fälle von Lungenkrebs fand. Diese Fälle sollen durch Passivrauchen verursacht worden sein.

Allerdings kann die Ministerin noch nicht sagen, wann mit der das Gesetz begleitenden Werbekampagne begonnen werden soll, da die Wirtschaftskrise derzeit die Diskussion in Spanien dominiert. In einem Brief an den Präsidenten der Gesundheitskommission des Kongresses, Gaspar Llamazares, schrieb die Ministerin: „Auch wenn diese Reform keinen relevanten wirtschaftlichen Einfluss hat, muss doch der Meinung einiger politischer Gruppen Rechnung getragen werden über die Gelegenheit, eine solche Reform in Zeiten einer schwierigen Wirtschaftssituation zu erlassen.“

Wirtschaftliche Argumente gegen eine Reform, wie sie von der Tabakindustrie vorgebracht werden, wies die Ministerin zurück. Angeblich hätten die Fast-Food-Restaurants, die zu 80 % das Rauchen verbieten, ihre Jahresumsätze um 3 % gesteigert, die Flughafenbars, wo das Rauchen komplett verboten ist, sogar um 10-12 %. In Irland, wo seit 2004 ein komplettes Rauchverbot in allen Bars gilt, sei die Zahl der Besucher von 2003 bis 2007 um 13,7 % angewachsen.

Besonders wichtig sei die Kampagne für die Gruppe weiblicher und jugendlicher Raucher. 40 % der 10 Millionen Raucher in Spanien sind Frauen. Speziell in der Altersgruppe zwischen 16 und 25 Jahren rauchen 29 % der Mädchen und 25 % der Jungen. 10 % der Eltern erlauben ihren 15 bis 16 Jahre alten Kindern das Rauchen. An diese richteten sich besonders die Angebote von „Light“-Zigaretten und mit geringem Teeranteil, weil gerade Frauen sie als leichter und weniger gefährlich empfinden.

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