Neue Pläne für die alte Stierkampfarena

Das 128 Jahre alte Bauwerk mitten in Santa Cruz verfällt zusehends. Gegenwärtig liegen dem Cabildo verschiedene Pläne für eine neue Nutzung und den Umbau vor. Foto: efe

Das 128 Jahre alte Bauwerk mitten in Santa Cruz verfällt zusehends. Gegenwärtig liegen dem Cabildo verschiedene Pläne für eine neue Nutzung und den Umbau vor. Foto: efe

Dem Cabildo liegt ein Projekt vor, das die Plaza de Toros zur Rambla hin öffnen könnte

Teneriffa – Die Glanzzeiten der „Plaza de Toros“ sind schon lange vorbei. Der imposante Rundbau im Herzen von Santa Cruz ist seit Jahren dem Verfall preisgegeben und rottet buchstäblich vor sich hin. Die 1893 gebaute Stierkampfarena steht seit mehr als 20 Jahren ungenutzt und verlassen, obwohl im Laufe der Jahre immer wieder von Plänen die Rede war, um das Gebäude zu restaurieren und einer neuen Nutzung zuzuführen, scheiterten bisher alle diesbezüglichen Anläufe.

Die Ära der Stierkämpfe in Santa Cruz de Tenerife wurde bereits vor 37 Jahren beendet. Am 7. Januar 1984 fand der letzte Stierkampf in der Arena statt. Danach wurde unter dem damaligen Bürgermeister Adán Martín, der später Cabildo-Präsident und danach Präsident der Regionalregierung wurde, ein neues Kapitel in der Geschichte der „Plaza de Toros“ aufgeschlagen: Sie wurde zum Austragungsort diverser Karnevalswettbewerbe, und 1985 fand dort erstmals die Gala zur Wahl der Karnevalskönigin statt. In den folgenden Jahren diente die Arena für Open-Air-Konzerte; dort traten unter anderen Celia Cruz, Rubén Blades, José Feliciano, Joaquín Sabina, Miles Davis, Jerry Lee Lewis und Joe Cocker auf. In den 1990ern fanden Boxkämpfe, Ringkämpfe des kanarischen Sports „lucha canaria“ und sogar das eine oder andere politische Meeting statt.
Nun haben laut einem Bericht der Zeitung El Día die Eigentümer der verlassenen Stierkampfarena beim Cabildo eine Genehmigung beantragt, um Ausbaumaßnahmen durchzuführen.

Das 128 Jahre alte Bauwerk mitten in Santa Cruz verfällt zusehends. Gegenwärtig liegen dem Cabildo verschiedene Pläne für eine neue Nutzung und den Umbau vor. Foto: efe
Das 128 Jahre alte Bauwerk mitten in Santa Cruz verfällt zusehends. Gegenwärtig liegen dem Cabildo verschiedene Pläne für eine neue Nutzung und den Umbau vor. Foto: efe

Sie haben zwei bauliche Vorschläge, um die Stierkampfarena umzuwandeln. Der erste Vorschlag besteht darin, das Gebäude so zu belassen wie es ist, und darin eine Einkaufspassage einzurichten, einschließlich des Baus von Wohnungen auf der Rückseite des Gebäudes. Der zweite Vorschlag, der dem Cabildo vorliegt und von der Stadtverwaltung von Santa Cruz befürwortet wird, besteht darin, die Stierkampfarena zur Rambla hin zu öffnen. Das Projekt umfasst den Abriss eines Teils der Arena mit dem Ziel, sie in die Rambla zu integrieren. Das würde es ermöglichen, die Breite der Allee wiederherzustellen und einen angemessenen Bürgersteig zu schaffen, da er in diesem Bereich sehr schmal ist. Außerdem würde die Kurve, die die Straße an dieser Stelle um den Rundbau macht, wegfallen.

Hinter der Fassade der Plaza würde eine Einkaufspassage entstehen, und auf der Rückseite des Gebäudes könnte Wohnraum gewonnen werden. Um das Projekt abzurunden, würde eine unterirdische, vierstöckige Tiefgarage gebaut werden.

Der Baustadtrat von Santa Cruz, Carlos Tarife, erklärte El Día gegenüber, dass dieser Vorschlag interessant für die Hauptstadt sei, weil er verschiedene Probleme der Rambla lösen würde. Er sagte jedoch, dass die Stadt nun zunächst die Entscheidung der Fachleute von der Abteilung für historisches Erbe der Inselregierung abwarten werde. Es wird nämlich untersucht, ob das historische Bauwerk zum Kulturgut erklärt wird.

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