Neue Todesfälle

Einer der Kameraden des verstorbenen Migranten wird im Hafen von Arguineguín versorgt. Fotos: EFE

Einer der Kameraden des verstorbenen Migranten wird im Hafen von Arguineguín versorgt. Fotos: EFE

Der Zustrom der Migranten setzt sich ungebrochen fort, und mit der Zahl der Ankommenden steigt auch die Zahl derer, die in akute Lebensgefahr geraten

Kanarische Inseln – Am Freitag, dem 2. Oktober 2020 erreichten insgesamt 124 Migranten aus Afrika in fünf offenen Fischerbooten verschiedener Größe die Insel Gran Canaria.
Eines davon wurde einige Hundert Meter vor Pasito Blan­co im Süden Gran Canarias von dem Rettungsschiff Salvamar Menkalinan in Empfang genommen. Als die Retter den Insassen zu Hilfe kamen, war es jedoch für einen der 33 Männer an Bord schon zu spät. Die Helfer konnten nur noch den Tod des Mannes feststellen. Drei weitere Männer befanden sich in kritischem Zustand. Sie wurden im Hafen von Arguineguín erstversorgt und in ein Krankenhaus eingeliefert.

Ein Boot mit 31 Männern, das Ende September vor Güímar gesichtet wurde, wird in den Hafen von Santa Cruz auf Teneriffa geschleppt. Fotos: EFE
Ein Boot mit 31 Männern, das Ende September vor Güímar gesichtet wurde, wird in den Hafen von Santa Cruz auf Teneriffa geschleppt. Fotos: EFE

Kurz zuvor hatte das Rettungsschiff 60 Kilometer südlich der Insel 49 Personen aus einem Boot gerettet, die ebenfalls in schlechtem Zustand waren. Sieben von ihnen mussten wegen schwerer Unterkühlung direkt in ein Krankenhaus gebracht werden. Zwei der insgesamt zehn Männer, die ins Krankenhaus kamen, verstarben später an den Folgen der Unterkühlung und Dehydrierung.
Allein im Monat September erreichten insgesamt 2.148 Migranten in 89 Booten die Inseln, entweder aus eigener Kraft, oder sie wurden von der Seenotrettung an Land gebracht. Das sind im Schnitt 71 Personen und drei Boote pro Tag. Solche Zahlen gab es seit der großen Migrationskrise der Jahre 2006 bis 2008 nicht mehr.
Auch im Oktober setzt sich der Trend fort. In den ersten fünf Tagen des Monats kamen rund 290 Personen in 15 Booten an. Die meisten wurden auf See gerettet und nach Arguineguín gebracht. Einige erreichten aus eigener Kraft den Anleger von Los Abrigos, Granadilla, auf Teneriffa bzw. die Playa del Inglés und die Küste von Juan Grande, San Bartolomé de Tirajana, auf Gran Canaria.

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