Nach einem Motorschaden trieb das Boot zwanzig Tage auf See – Wasser und Proviant waren längst aufgebraucht
Die bitterste Seite der illegalen Zuwanderung aus Afrika zeigte sich erneut Ende Oktober. Das spanische Fischereischiff „Tiburón III“ sichtete auf der Höhe Mauretaniens auf offener See ein Flüchtlingsboot. Die Fischer berichteten, dass sie zunächst nur Leichen in dem kleinen Holzboot erkennen konnten, doch plötzlich habe sich einer der Männer zaghaft geregt.
Einen Überlebenden und acht Tote bargen die Fischer. Trotz seiner Schwäche und der Sprachschwierigkeiten konnte der Überlebende noch an Bord der „Tiburón III“ verständlich machen, dass er und seine toten Reisegefährten 20 Tage zuvor von der afrikanischen Küste gestartet waren und nach einem Motorschaden ziellos auf dem Atlantik trieben. Nachdem Wasserreserven und Proviant aufgebraucht waren, seien die Männer nach und nach gestorben. Die Leichen wurden von den noch überlebenden Bootsinsassen über Bord geworfen.
Der Gerettete und die sieben Leichen wurden auf See dem Hospitalschiff „Esperanza del Mar“ übergeben.
Ungeachtet dieser Tragödie kamen in den letzten Tagen und Wochen immer neue Cayucos mit afrikanischen Flüchtlingen auf den Kanaren an. Die meisten davon in einem augenscheinlich guten Gesundheitszustand.
Spanischer Geheimdienst räumt „mögliche Existenz von Mutterschiffen“ ein
Der Direktor des spanischen Geheimdienstes (CNI) hat nun das bestätigt, was schon lange vermutet wird, und zwar, dass „Mutterschiffe“ die Flüchtlinge in großer Zahl aufnehmen und in einem sicheren Abstand zu dem Archipel in die Cayucos umsteigen lassen, mit denen sie dann die Inselküste erreichen. Alberto Saiz räumte ein, dass vor Guinea-Conakry Schiffe gesichtet worden sind, die möglicherweise als Mutterschiffe für die illegale Immigration eingesetzt werden. Dennoch konnten solche Einsätze bislang nicht nachgewiesen werden.
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