Neuer Exo-Planet entdeckt


© EFE

Forschergruppe des IAC macht interessante Entdeckung

Eine wichtige Entdeckung machte eine Forschungsgruppe des Kanarischen Astrophysikalischen Institutes (IAC) unter der Leitung von Hans-Jörg Deeg in einem Sonnensystem, das 1.500 Lichtjahre entfernt ist.

Ein Planet, der dem Jupiter ähnelt. Die Entdeckung ist deshalb so sensationell, da unter den über 400 derzeit bekannten Exoplaneten bisher nur sehr wenige mit den Planeten unseres Sonnensystems vergleichbar sind. Die meisten sind sogenannte „Gasriesen“, die aufgrund ihrer großen Masse leichter nachzuweisen sind, und oft herrschen dort Temperaturen von über 1.000° C, wodurch sie für Leben, so wie wir es kennen, ungeeignet sind. Erst in den letzten Jahren findet man durch verbesserte Technik auch zunehmend Planeten, die von der Größe und der Temperatur her unserer Erde ähneln könnten.

Auf der Suche nach Leben im Weltall

Dass es unter den Myriaden von Sonnen des Universums auch viele geben muss, die, wie die unsere, von Planeten umkreist werden, hat man schon lange vermutet. Doch bis vor etwa 20 Jahren blieb das eine Vermutung. Über Jahrtausende kannten die Menschen außer den Fixsternen solche, die ihre Position am Himmel veränderten und nannten sie Planeten („Wanderer“). Sie alle umkreisen unser Zentralgestirn. Erst 1992 konnten Planeten, die ferne Sonnen umkreisen, sogenannte „extrasolare Planeten“ oder kurz „Exoplaneten“ durch Messungen am Licht ihres Muttergestirns nachgewiesen werden. Es gibt verschiedene Methoden dafür, deren Beschreibung hier zu weit führen würde. Interessierte können sich darüber u.a. bei Wikipedia unter „Extrasolarer Planet“ informieren. Das Problem ist, dass solch genaue Messungen von der Erde aus nur mit besonders großen Teleskopen gemacht werden können. Man kann aber auch kleinere Teleskope in den Weltraum bringen, wo keine Atmosphäre die Beobachtung stört. So machte man es mit dem berühmten Hubble-Teleskop, aber auch andere, weniger bekannte, werden für besondere Missionen im Weltraum platziert.

CoRoT-9b

So etwa der CoRoT-Satellit („Convection, Rotation and planetary Transits“), der seit 2006 unsere Erde auf einer polaren Bahn in etwa 800 km Höhe umkreist und währenddessen das Licht entfernter Sonnen misst. Die Daten sendet er zur Erde, wo sie von verschiedenen Forschungsgruppen, die an dem Projekt beteiligt sind, ausgewertet werden. Eine davon gehört zum IAC mit Sitz in La Laguna und wird geleitet von Dr. Hans-Jörg Deeg, der aus Bad Mergentheim stammt und schon in den USA nach Exoplaneten forschte. 1994 kam er ans IAC nach Teneriffa und ist mittlerweile Spezialist für die Entdeckung von Exoplaneten nach der „Transitmethode“, nach der etwa 70 der bisher bekannten Exoplaneten entdeckt wurden. Dabei misst man die Veränderungen im Licht einer fernen Sonne während der Planet vor ihr vorbeizieht. Im Sternbild der Schlange hatten Deeg und seine Gruppe besonderes Glück: Sie fanden einen Exoplaneten, der ideal zu beobachten war und sehr genau beschrieben werden kann, und sie nannten ihn „CoRoT-9b“. Er ähnelt in vieler Hinsicht unserem Jupiter, dessen Masse er  zu 80% erreicht. Ein Jahr, also ein Sonnenumlauf, dauert 95 Tage, und die Temperatur auf seiner Oberfläche schwankt zwischen -20° und +160° C. Damit wäre Leben zumindest theoretisch dort möglich. „Das ist der erste extrasolare Planet, bei dem wir uns ziemlich sicher sind, dass er einem Planeten unseres Sonnensystems recht ähnlich ist“, sagte Dr. Deeg, den das Wochenblatt telefonisch befragte, und die Wissenschaftlerin Claire Moutou meinte: „Ein Meilenstein in der Erforschung von Exoplaneten.“

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