Neues Flüchtlingsdrama


Drei Immigranten starben im Cayuco

Am 9. März traf im Hafen von Los Cristianos ein Flüchtlingsboot ein, das zuvor von einer Seepatrouille aufgespürt worden war. Über 40 Afrikaner befanden sich an Bord, drei Mitreisende hatten die Strapazen der Überfahrt nicht überlebt.

Die Mitarbeiter des Seenotrettungsdienstes stellten außerdem noch auf See fest, dass zwei weitere Insassen des Cayuco in einer äußerst schlechten gesundheitlichen Verfassung waren. Die beiden Männer wurden per Hubschrauber evakuiert und mussten auf der Intensivstation wegen akuter Austrocknung, Unterkühlung und Unterzuckerung behandelt werden. Die übrigen Flüchtlinge befanden sich nach Polizeiangaben in guter Verfassung.

Die Immigranten behaupten, aus Gambia, dem Senegal, der Elfenbeinküste und Burkina Faso zu kommen, teilten Mitarbeiter des Roten Kreuzes mit. Außerdem hätten sie berichtet, dass auf dem Weg ein weiterer Mitreisender gestorben sei, dessen Leiche sie ins Meer warfen. Auf der offiziellen Regierungsliste der Todesopfer der illegalen Immigration wird dieser vierte Mann nicht aufgeführt werden, denn auf ihr werden nur die Toten erfasst, deren Leichen geborgen wurden.

Die Flüchtlinge waren sechs Tage unterwegs und hatten die Wasser- und Lebensmittelvorräte vor Ende der Reise aufgebraucht. In den letzten zwei Tagen hatten die Männer weder etwas gegessen noch getrunken. Einige von ihnen hatten in ihrer Verzweiflung Meerwasser getrunken, was ihren Gesundheitszustand allerdings nur noch verschlimmerte.

Die spanische Ministerin für Infrastruktur, Magdalena Álvarez, die sich zu diesem Zeitpunkt auf Teneriffa aufhielt, kam persönlich zum Hafen von Los Cristianos, um ihr Bedauern über diese Tragödie zum Ausdruck zu bringen.

138 weitere Flüchtlinge

Nur wenige Tage später erreichten drei weitere Flüchtlingsboote Los Cristianos. Am 12. März kam ein Cayuco  mit 49 Personen an Bord, ausschließlich männliche Insassen, an. Unter ihnen war auch ein Minderjähriger, der eigenen Angaben zufolge 13 Jahre alt ist. Wie die zuständige Regierungsstelle mitteilte, waren alle Bootsinsassen in recht guter Verfassung. Sanitäter mussten allerdings einige der Immigranten versorgen, die Verbrennungen erlitten hatten.

Knapp zwei Tage später erreichten wieder zwei Flüchtlingsboote Teneriffa. 83 Männer und sechs Minderjährige kamen unversehrt in Los Cristianos an.

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