Stadtverwaltung Santa Cruz wird mehr als 340.000 Euro investieren
Teneriffa – Die Stadtverwaltung Santa Cruz nimmt einen neuen Anlauf, um den historischen Freimaurertempel zu restaurieren. Das vergessene Juwel der Stadt wurde bereits vor Jahren zum Kulturgut erklärt, verfällt aber trotz seines architektonischen und historischen Wertes zusehends. Im vergangenen Jahr wurde das Restaurierungsprojekt verworfen, nachdem Rechtsmängel festgestellt worden waren.
In einer Ratssitzung Anfang Dezember wurde nun grünes Licht für Vorbereitungsarbeiten der Restaurierung gegeben. Zunächst soll ein Gutachten über Fundament und Gebäudestruktur erstellt werden, für das 40.660 Euro bereitgestellt werden. In die anschließende Projektausarbeitung und Bauleitung sollen 300.000 Euro fließen.
Ein Termin für den Beginn der Restaurierungsarbeiten wurde noch nicht genannt.
Verstecktes Juwel
Der Freimaurertempel befindet sich in der schmalen Straße San Lucas, eine Querstraße der Calle de El Pilar. Das Gebäude wurde Anfang des letzten Jahrhunderts nach den Plänen von Architekt Manuel de Cámara und im Auftrag der 1895 gegründeten Añaza-Loge erstellt. Eingeweiht wurde der Freimaurertempel von Santa Cruz 1904, auch wenn danach noch fast zwanzig Jahre weitergebaut wurde. Die Añaza-Loge verfügte nur über begrenzte finanzielle Mittel, und so gingen die Arbeiten nur langsam voran. Die Fassade und der Eingangsbereich wurden 1923 fertiggestellt.
Zu Francos Zeiten dann wurde das Gebäude enteignet, zum Sitz der Falange gemacht und anschließend zu einer Militär-Apotheke umfunktioniert. Von der Gemeinde Santa Cruz wurde der Tempel schließlich in einer öffentlichen Versteigerung erworben.
Das Cabildo stellte den Freimaurertempel 2007 auf Betreiben der Añaza-Loge als Kulturgut unter Schutz. Die damalige Kulturbeauftragte im Cabildo, Dulce Xerach, bezeichnete das Gebäude als wichtigen Bestandteil der Inselgeschichte und von großer künstlerischer Bedeutung aufgrund seiner Bauform und der Dekorationselemente.
Geradezu eingeklemmt zwischen zwei moderneren Gebäuden fällt der Bau heute kaum auf und wird wohl von vielen Besuchern der Stadt und auch Einheimischen im Vorbeigehen nicht bemerkt. Doch seine Architektur und seine symbolischen Elemente an der neoklassizistischen Fassade sind beeindruckend. Der Eingang wird von vier ägyptischen Sphinxen bewacht, zwei auf jeder Seite der Säulen rechts und links vom Eingang. Darüber in der Mitte der Fassade wacht ein „Auge der Vorsehung“, Teil der Freimaurersymbolik. Die Eingangstür ist mit einem geometrischen Muster verziert, und in den Türsturz sind Palmenblätter und eine Sonne mit Adlerflügeln gemeißelt, in Anlehnung an Horus, den ägyptischen Gott des Lichts.
[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]