Nichts als schöne Worte


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Wochenblatt-Leser helfen

Während die Regierung fast euphorisch die Krise für überwunden erklärt und Präsident Rajoy die verbesserten Wirtschaftsdaten als Erfolg seines Sparprogramms verkauft, merken die Menschen im Lande nichts davon. „Keinerlei positive Daten, eher ist das Gegenteil der Fall“, heißt es in einer Verlautbarung der Gewerkschaft UGT.

Die Arbeitsreform, die vor rund zwei Jahren in Kraft getreten ist, habe vielmehr 118.000 Arbeitsplätze zerstört und zu einer allgemeinen Absenkung der Löhne geführt. Alle Daten über die Lage auf den Arbeitsmarkt seien negativ: Weniger Arbeitsverträge, mehr Arbeitslose und schlechtere Bedingungen für diejenigen, die noch einen Arbeitsplatz haben. Das Gesetz, das im Februar 2012 mit den Stimmen der Regierungspartei PP und der katalanischen Nationalisten CiU verabschiedet wurde, war nach den Worten der Gewerkschaft ein Flop.

Doch selbst für diejenigen, die noch eine Arbeitsstelle haben, reicht das Einkommen nicht aus, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Mehr als 360.000 Spanier kombinieren zwei Beschäftigungen – 36.000 mehr als 2012 – um irgendwie über die Runden zu kommen. Mehr als 1,2 Millionen sind auf der Suche nach einem zweiten Job, um das spärliche Gehalt aufzubessern. Durch die ständige Zunahme der Teilzeitverträge und die sinkenden Löhne nimmt die Zahl der Personen mit zwei oder mehr Arbeitsstellen immer weiter zu. Ein typisches Beispiel ist der Fall von Angela López. Ihr Gehalt von 600 Euro reicht gerade einmal, um die Miete zu zahlen. Tag für Tag muss sie rennen und mehrere Busse benutzen, um von ihrer Arbeitsstelle in einem Call-Center zu ihrem Zweitjob bei einer Versicherungsgesellschaft zu gelangen, wo sie ebenfalls als Telefonistin arbeitet und die ihre Arbeitszeit nicht verlängern will. Bei jeder der beiden Stellen verdient sie rund 600 Euro. Nur mit einer davon hätte sie niemals den Status des vielzitierten „Mileurista“ erreicht, einer Person, die tausend Euro monatlich verdient, ein Betrag, der für Millionen Menschen inzwischen eine Utopie ist. Als diese Bezeichnung 2005 geprägt wurde, galt sie noch als Synonym für schlecht bezahlte Arbeitnehmer. Doch nur zwei Jahre später, kurz nach Beginn der Wirtschaftskrise, hieß es bereits in einer Mitteilung des Gewerkschaftsverbandes CC.OO., mehr als die Hälfte der Lohn- und Gehaltsempfänger verdienten weniger als tausend Euro monatlich.

Nur leere Worte

Auch hier auf Teneriffa ist von einer Verbesserung der Situation kaum etwas zu bemerken, auch wenn die Tourismus-Unternehmen volle Häuser melden. Kürzungen bei den sozialen Leistungen sind nach wie vor an der Tagesordnung, und Hilfsorganisationen können kaum noch auf staatliche Zuwendungen hoffen. Zwar gibt es unterzeichnete Verträge über Subventionen, die stets mit großen Gesten in den Medien verkündet werden, doch wann und ob die Gelder dann wirklich fließen, das steht auf einem anderen Blatt.

Erst vor einigen Tagen hat Hannelore Lindner, die Herausgeberin des Wochenblatts, beim sozialen Speisesaal San Vicente Paul in La Laguna einen Spendenscheck überreicht. Dort erhalten täglich mehr als hundert Personen eine warme Mahlzeit und etwas Obst. Eine lange Menschenschlange, darunter viele alte und behinderte Personen, wartete auf dem engen Bürgersteig der zugigen Straße darauf, dass die Tür zum Speiseraum geöffnet wurde.

„Doch noch betroffener als die Schlange hungriger Menschen hat mich die Reaktion der Leiterin des Speisesaales gemacht, als ich ihr den Scheck überreichte“, erzählte Hannelore später in der Redaktion. Die Frau, die ebenso wie das Küchen- und Bedienungspersonal ehrenamtlich bei San Vicente Paul arbeitet, zeigte ihre Kasse, in der sich ganze 25 Euro befanden. Sie habe sich schon morgens im Bett Gedanken darüber gemacht, wie sie den Lieferanten der Butan-Flaschen bezahlen sollte und den Handwerker, der verschiedene Reparaturen durchgeführt hatte und 72 Euro abholen wollte. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass sie sich von anderen Menschen hätte Geld leihen müssen, um dringende Rechnungen zu bezahlen. Angesichts solcher Verhältnisse können Aussagen, wie „Ende der Krise“ und „grüne Sprossen“, nur leere Worte sein.

Dank der großherzigen Menschen, die unsere Aktion „Aus Geben wächst Segen“ mit ihren Spenden unterstützen, können wir immer wieder helfend einspringen. So konnten wir auch dem Obdachlosenheim Casa de Acogida in Puerto de la Cruz kürzlich zwei Spendenschecks übergeben.

Ganz herzlich bedanken wir uns bei Herrn Peter Bergmann aus Würzburg, der eine Spende auf unser Konto überwiesen hat sowie bei allen lieben Menschen, die eine Patenschaft übernommen haben und uns monatlich unterstützen.

Ein „sinnvolles“ Geschenk

Jetzt ist wieder die Zeit der Hausfeste. Es wird zu Geburtstagen, Jubiläen und anderen Festlichkeiten eingeladen und man weiß gar nicht mehr so recht, was man sich von seinen Gästen wünschen soll. Warum stellen Sie nicht eine Geschenkebox auf und wünschen sich eine Geldspende für die Aktion „Aus Geben wächst Segen“, das ist wirklich ein sinnvolles Geschenk. Einige unserer Leser haben so beachtliche Beträge für unser Spendenkonto zusammengebracht und waren stolz auf ihre großzügigen Gäste.

Was bisher mit den Spendengeldern geschah

Alle Spenden kommen voll den verschiedensten hier ansässigen Hilfsorganisationen zugute. Dafür bürgt die nunmehr in 30 Jahren bei seinen Lesern erworbene Reputation des Wochenblatts. Das Sonderkonto bei der Solbank wird gebührenfrei geführt. Kein Cent für Verwaltungsaufwand oder dergleichen wird von Ihren Spenden abgezweigt.

Bevor eine Hilfsorganisation vom Wochenblatt gefördert wird, unterhält man sich eingehend vor Ort mit den Verantwortlichen und macht sich ein Bild über deren Ziele, Arbeitsweise und Effektivität. Darüber wird in allen Wochenblatt-Ausgaben berichtet.

Spendenempfänger:

„La Mesa“, Puerto de la Cruz und San Isi­dro/­ Granadilla (12/09, 02/10, 03/10) Euro 7.300

Servicio Social Adeje (12/09) Euro 2.500

Sozialer Speisesaal „Hijas de Caridad“, Santa Cruz de Tenerife (02/10, 05/10, 12/10, 07/11, 01/12, 12/12) Euro 15.000

Fundación „Candelaria Solidaria“ (02/10) Euro 1.000

Kinder-Tageszentrum Padre Laraña, Santa Cruz de Tenerife (04/10, 11/10, 12/10, 04/11, 09/11, 01/12, 04/12, 12/12, 01/13, 03/13, 8/13, 01/14 Weihnachtsbescherung) Euro 21.272.12

Caritas Puerto de la Cruz (06/10, 08/10, 01/11, 10/11) Euro 3.000

Sozialer Speisesaal „San Pío X“, Santa Cruz de Tenerife (09/10, 01/13) Euro 4.500

Caritas Teneriffa (03/11) Euro 3.000

Sozialer Speisesaal „Casa de Acogida María Blanca“, Puerto de la Cruz (8/11, 01/12, 9/12, 12/12, 03/13, 12/13) Euro 9.160

Caritas „Virgen de los Dolores“, Puerto de la Cruz (01/12, 09/12, 06/13) Euro 2.750

Caritas Los Cristianos (02/12) Euro 2.000

Sozialer Speisesaal „San Vicente de Paul“, La Laguna (05/12, 12/12) Euro 3.500

Gemeinde-Hilfsstellen in Puerto de la Cruz: „Virgen de los Dolores“, „San Juan de Padua“, „La Candelaria“ und „Peña de Francia“ (12/12, 12/13) zusammen Euro 4.000

Kinder-Tageszentrum in La Vera (1/13, 8/13) Euro 1.422,23

Vier Hilfsstellen der Caritas, Puerto und Umgebung, (3/13) zusammen Euro 2.000

Caritas Los Potreros, Los Realejos (05/13, 9/13, 12/13) Euro 1.800

Einladung zum Mitmachen

Die Idee ist ganz einfach: Sie spenden einen Einmalbetrag oder sagen zu, monatlich ein Jahr lang, „Überwinterer“ vielleicht auch nur ein halbes Jahr lang, einen festen Betrag auf das Sonderkonto unserer Gemeinschaftsaktion „Aus Geben wächst Segen“ bei der Sol Bank einzuzahlen. Bankdirektor Don Emilio Bas Castells führt dieses Konto für uns kos­tenlos. Das Wochenblatt garantiert, dass jeder Cent von diesem Konto ohne Abzug Hilfsorganisationen auf Teneriffa zugute kommen wird. Von der Organisation, die Ihr Geld erhalten hat, bekommen Sie auf Wunsch eine Spendenbescheinigung. Als Vorbild für mögliche weitere Spender zur Nachahmung werden im Rahmen des „Spendenbarometers“ die Namen der Mitmachenden, sowie Höhe der Beträge in jeder Wochenblatt-Ausgabe veröffentlicht. Sie können sich dazu auch einen „Mitmachnamen“ ausdenken, unter dem Ihre Gabe genannt wird.

Machen Sie mit…

Wenn auch Sie bei unserer Aktion „Aus Geben wächst Segen“ mitmachen wollen, überweisen Sie bitte Ihre Spende auf das unten genannte Konto. Alternativ nehmen wir auch gerne Ihren Scheck oder Bargeld in unserem Büro in Puerto de la Cruz entgegen.

Spendenkonto bei der Solbank: 00810403340001185625

IBAN: ES1400810403340001185625

BIC: BSABESBB

Das Online-Spendenformular finden Sie hier:

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