Notstand in der Katzenherberge


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Die Betreiber des Tierheims belasten ihre Wohnung mit einer Hypothek, um die Tiere zu retten

Regelmäßige Leser des Wochenblatts wissen von der Not in der Katzenherberge La Rosaleda in Puerto de la Cruz, über die immer wieder berichtet wird.

Der Tierschutzverein und das Tierheim beim kleinen Golfplatz wird von Araceli und Julio verwaltet, einem Ehepaar, das sich ganz und gar dem Tierschutz verschrieben hat und sich aufopfernd um seine Schützlinge kümmert. Etwa 300 Katzen versorgen Araceli und Julio derzeit in den unterschiedlichen Gehegen, die vom „Kindergarten“ für die ganz Kleinen über das hauseigene „Krankenhaus“ mit Einzelkäfigen bis hin  zum Großgehege reichen. Mit wenigen freiwilligen Helfern meistern sie den Alltag. Jeder Tag ist eine neue Herausforderung, denn in Zeiten der Krise bleiben die öffentlichen Zuwendungen aus. Auch zuvor gab es kaum öffentliche Hilfe, lediglich das Cabildo steuerte einen jährlichen Betrag für die Kastrationen und die medizinische Versorgung bei, der jedoch längst nicht ausreichte. Die Stadt Puerto de la Cruz versprach schon vor langer Zeit Unterstützung, doch Julio hat feststellen müssen, dass es sich dabei immer nur um leere Worte handelte. Geld hat er bis heute keines gesehen. Die Stadt erlässt dem notleidenden Katzenheim nicht einmal die Wasserrechnung. Dabei wurde ihnen bereits 2010 die Übernahme der Futterkosten versprochen – bis heute hat die Gemeinde das Futter für einen einzigen Monat gezahlt.

Und auch Spenden sind heutzutage rar geworden. Dafür sind die laufenden Kosten gestiegen. Katzenfutter, Medizin, Kastrationen und andere Behandlungen müssen bezahlt werden. Die monatlichen Kosten für den Unterhalt des Tierheims betragen rund 5.000 Euro.

Die finanzielle Not wurde immer größer, bis Araceli und Julio in dieser schier auswegslosen Lage und nachdem sie praktisch ihre gesamten Ersparnisse in die Katzenherberge gesteckt hatten beschlossen, ihre Wohnung mit einer Hypothek zu belasten, um die Katzen weiter versorgen zu können. Wie nun der TV-Sender Antena 3 in einer Reportage über das Katzenheim berichtete, liegt die Höhe der Hypothek bei 50.000 Euro. Durch die katastrophale Finanzlage des Tierschutzvereins sehen sie sich außerdem mittlerweile gezwungen, Neuaufnahmen von Katzen zu verweigern, es sei denn, die Besitzer übernehmen die Behandlungskosten. 

Araceli und Julio haben als Leiter der Katzenherberge im Internet unter www.change.org eine Unterschriftensammlung gestartet, um das Cabildo und auch die Stadt Puerto de la Cruz aufzufordern, sie finanziell zu unterstützen.

Sie wollen helfen? Auf Seite 26 in dieser Ausgabe finden sie Möglichkeiten dazu oder besuchen Sie das Katzenheim persönlich, überzeugen Sie sich von der dort geleisteten Tierschutzarbeit und spenden Sie. Jede Hilfe ist willkommen!

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