»Null Bock« auf Schule und Abi?


Nach dem Jahresbericht „Bil­­­­dungspanorama“ haben in Spa­­nien 35 % der jungen Menschen zwischen 24 und 35 Jahren weder Hochschulreife (das spanische Bachillerato) noch einen beruflichen Ausbildungsabschluss (Formación Profesional).

Madrid – Damit distanziert sich Spanien 15 Punkte vom europäischen Durchschnitt (20 %) und 13 Punkte von den Mitgliedsländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD (23 %). Der Bericht wurde von der Staatsekretärin für Bildung Eva Almunia im Zusammenhang mit dem OECD-Jahresbericht „Bildung auf einen Blick“ vorgestellt, der den Bildungsstand in allen Mitgliedsländern analysiert.

Eva Almunia dazu: „Obwohl wir schon viele Fortschritte gemacht haben, liegt noch ein langer Weg vor uns. Wir müssen dafür sorgen, dass immer mehr Jugendliche nach dem ESO-Abschluss (Mittelschule für Schüler von 12-16 Jahren) weiter zur Schule gehen und das Angebot unserer Grund-Berufsausbildung (Formación Profesional de Grado Medio) zu verbessern.“

Der Bildungsstand der Bevölkerung in Spanien weist dennoch positive Entwicklung auf. Der Blick zurück beweist: vor 30 Jahren hatten 72 % derselben Altersgruppe (24- bis 35-Jährige), die heute 55 bis 64 Jahre alt sind, keine Hochschulreife und keinen Ausbildungsabschluss.

Besorgniserregend ist, dass in den letzten Jahren die Zahl der Universitätsstudenten abgenommen hat. Während 2001 noch 47 % der Schüler sich für ein Uni-Studium entschieden, waren es 2007 nur noch 41 %. Zugenommen hat dafür die Zahl der Schüler in der Höheren Berufsausbildung (Formación Profesional de Grado Superior).

Zum Vergleich: 

Das Statistische Bundesamt Deutschland berichtet über den Bildungsstand der Deutschen: „Im Jahr 2008 hatten knapp 46 % der Personen über 15 Jahre einen so genannten „höherwertigen“ allgemeinen Schulabschluss. Davon besa­ßen 21 % einen Realschulabschluss und etwas über 24 % die Fachhochschul- oder Hoch­schulreife. In der Gruppe der 20- bis unter 30-Jährigen konnten bereits 74 % einen solchen Abschluss nachweisen (32 % Realschulabschluss, 42 % Fachhochschul-/Hochschulreife).“

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