Oasis Park nimmt zehn Primaten auf


Einer der fünf geretteten Javaneraffen. Foto: oasis park

Fünf Javaneraffen, drei Zwergmeerkatzen, zwei Indische Hutaffen und eine Gambia-Riesenhamsterratte fanden ein neues Zuhause

Fuerteventura – Zehn Primaten, die aus verschiedenen Situationen gerettet wurden, haben dieser Tage im Oasis Park Einzug gehalten. Der Park arbeitet mit der holländischen Stiftung AAP (Animal Advocacy and Protection) zusammen, die sich um exotische Tiere kümmert, die aus illegalem Handel, Misshandlung oder nicht artgerechter Haltung befreit wurden. Es handelt sich um fünf Javaneraffen, drei Zwergmeerkatzen, zwei Indische Hutaffen und eine Gambia-Riesenhamsterratte, die alle aus nicht artgerechten Umständen herausgeholt wurden.

Seit Jahren schon wirkt der Oasis Park Fuerteventura an der Rettung gefährdeter Tiere mit, indem er ihnen eine zweite Chance und eine angemessene Umgebung bietet, in der sie sich entwickeln können. Die Schützlinge stammen aus dem illegalen Handel, ungeeigneten Zirkus-Unternehmen, Orten, wo sie gequält, und aus Privathaushalten, wo sie als Schoßtiere missbraucht wurden.

Die Tiere werden zunächst im AAP-Zentrum in Holland akut betreut, bis sie körperlich und psychisch bzw. vom Sozialverhalten her genesen sind, und dann zur weiteren Erholung auf verschiedene Zentren verteilt. Der Oasis Park nimmt vor allem Tiere auf, die nicht in die Natur zurückkehren können.

Die beiden Indischen Hutaffen, Sagar und Valin, wurden 2015 bei einem Händler in Deutschland beschlagnahmt, der für die Misshandlung von Tieren bekannt ist. Er züchtete die Affen in einem unterirdischen Versteck, um sie zu verkaufen. Diese Affenart ist in Indien weit verbreitet und in die Kultur integriert, doch in Spanien sind diese Tiere, außer auf Fuerteventura, in keinem Zoo zu sehen.

Bei den fünf Javaneraffen Paco, Marula, Sumpal, Nenek und Cuqui handelt es sich um zwei Männchen und drei Weibchen. Am schlimmsten ist es Paco ergangen, der zwölf Jahre lang in einem kleinen Käfig in einer illegalen Tierhandlung in Griechenland gelebt hat. Er war vor seiner Befreiung nie mit Artgenossen zusammengetroffen und hat immer noch mit einigen nervösen Ticks zu kämpfen.

Die Zwergmeerkatzen Musi und Gobo sind Mutter und Sohn und wurden beim Besitzer eines Esoterikladens in Alicante beschlagnahmt. Beide waren angezogen wie kleine Menschen und nahmen am Alltagsleben der Familie teil, zu der auch ein Kleinkind gehörte. Gobo verlor ein Auge aufgrund eines Geschwürs, das durch Misshandlung verursacht wur­de, weil er dem Kind als Spielzeug diente. Zusammen mit der dritten Zwergmeerkatze, Harley, haben sie sich zu einer stabilen Gruppe zusammengeschlossen.

Mit den Primaten kam auch eine Gambia-Riesenhamsterratte namens Splinter in den Park, die in einem belgischen Privathaushalt gehalten worden war. Diese Tiere haben sich zu einem „Mode-Haustier“ entwickelt, doch da die nachtaktiven Tiere aggressiv und bis zu einem Meter lang werden können, werden die Halter oft nicht mit ihnen fertig.

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