Palmenoase wird im Herbst eröffnet


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Das Palmétum in Santa Cruz soll der größte Palmengarten Europas sein

Die unendliche Geschichte um das Palmétum in Santa Cruz scheint sich nun endlich ihrem Ende zu nähern. Der Palmenpark auf der ehemaligen Mülldeponie neben dem Parque Marítimo soll im Oktober eröffnet werden, hieß es aus dem Rathaus. Dámaso Arteaga, Stadtradt für Öffentliche Bauten und Dienste, gab gegenüber einer Zeitung bekannt, derzeit bereite die Stadt das Palmétum für die Öffnung vor. Einige Details wie beispielsweise die Verwaltungsform müssten noch geklärt werden, doch die Gemeinde tendiert zu einem Modell ähnlich dem des Botanischen Gartens von Puerto de la Cruz, sprich mit Eintrittsgeld, geregelten Öffnungszeiten und festen Benutzungsvorschriften.

Kurz darauf ließ Bürgermeister José Manuel Bermúdez durchblicken, es würden bereits Probeführungen für Gruppen durchgeführt, die das Privileg des Erstbesuches hätten.

Einmal eröffnet, sollen weiterhin Gruppenführungen und auch Vorträge über Botanik angeboten werden.

Baden und Feiern

Arteaga kündigte auch den Ausbau der um das Palmétum führenden Meerespromenade an. Hier sollen sowohl ins Meer ragende Plattformen für Sonnenhungrige und Badelustige installiert als auch die bei Jugendlichen überaus beliebten, von den Anwohnern wegen des Lärms jedoch abgelehnten Sommerterrassen untergebracht werden. Dafür wäre eine beträchtliche Erweiterung der Meerespromenade nötig, die nach Wunsch der Stadt von den Unternehmern finanziert werden soll.

Eine Idee von César Manrique

Die Müllhalde Lazareto (so benannt, weil hier ehemals ein Lazarett für Lepra-Kranke stand) verschandelte Teneriffas Hauptstadt und verpestete die Luft bis zu ihrer Schließung im Jahr 1983. Dann kam ein großer Künstler mit einer guten Idee.

Einen Garten, in dem sämtliche Palmenarten dieser Welt vertreten sein sollten, wünschte sich der geniale Künstler und Landschaftsarchitekt César Manrique für den Parque Marítimo, die große Freibadanlage von Santa Cruz – eines der letzten Projekte, die er zu Lebzeiten begann. César Manrique wollte hier nicht nur eine botanische Attraktion schaffen, sondern gleichzeitig als Symbol für eine heile Umwelt die Palmen aus allen Ländern dieser Welt hier vereinigen.

Die Idee wurde aufgenommen. Im Jahr 1995 begannen die Arbeiten an dem zukünftigen Palmenpark. Auf 12 Hektar sollten 400 verschiedene Palmenarten in einer mit Wasserfällen, Seen und Bächen durchzogenen Landschaft gepflanzt werden und ein Ethnografisches Museum entstehen. Im selben Jahr wurde die Stadt Santa Cruz Mitglied des Internationalen Palmenvereins.

In der Folgezeit häuften sich die Angebote aus aller Welt, in denen Palmen oder deren Samen zum Verkauf, als Geschenk oder im Austausch gegen kanarische Palmensamen zur Verfügung gestellt wurden. Die eintreffenden Pflanzen oder Samen wurden zunächst im Gewächshaus akklimatisiert und später im Garten an ihrem definitiven Standort eingepflanzt.

Aufgrund fehlender Finanzierung wurden die Arbeiten 1999 jedoch eingestellt. 2007 konnte das Projekt endlich unter der Leitung der damals neu gegründeten öffentlichen Stiftung Fundación Canaria del Jardín Botánico del Palmétum de Santa Cruz fortgeführt werden.

Nun soll es im Oktober endlich so weit sein und der Wunsch des großen Künstlers César Manrique in Erfüllung gehen.

Artenreichtum

Das Palmétum ist nach den Herkunftsgebieten der Palmen aufgeteilt (z.B. Karibik, Madagaskar, Indochina etc.) und verfügt über ein Palmenmuseum, ein Treibhaus, eine Baumschule und ein sogenanntes Umbráculo. Dabei handelt es sich um ein achteckiges geschlossenes Gebäude mit kuppelartigem Dach, in dessen Innerem in einer feuchten und schattigen Umgebung verschiedene Palmenarten ausgestellt sind, die nur unter diesen Bedingungen gedeihen.   

Mit rund 3.600 Palmen 1.600 verschiedener Arten (darunter 470 wertvolle und seltene sowie 72 vom Aussterben bedrohte Arten) ist der Palmengarten der größte Europas.

Zwar gibt es weltweit mehrere Tausend verschiedene Palmenarten, doch wachsen viele davon nur unter absolut tropischen Klimabedingungen. So war es keine einfache Aufgabe, so viele verschiedene Palmenarten in ein und derselben Umgebung zu züchten.

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