Pedro Duque versichert dem IAC die Unterstützung seines Ministeriums


Nach dem offiziellen Teil der Tagesordnung traf sich Pedro Duque mit Mitarbeitern des IAC und ließ sich von ihnen verschiedene Instrumente zeigen. Foto: ines bonet/iac

Der neue Minister für Wissenschaft im Kabinett Sánchez nahm an der Jahresversammlung des Astrophysikalischen Instituts teil

Teneriffa – Pedro Duque, neuer spanischer Minister für Wissenschaft, Universitäten und Innovation, seines Zeichens Astronaut und demnach im Fach bewandert, reiste am 10. Juli zur Vorstandsversammlung des Astrophysikalischen Instituts der Kanaren – Instituto de Astrofísica de Canarias (IAC) – nach Teneriffa. Die Versammlung fand im Sitz des IAC in La Laguna statt, und auch der kanarische Regierungspräsident Fernando Clavijo nahm daran teil. Auf der Tagesordnung standen, neben der Wahl des Vorstandsvorsitzenden für die nächsten fünf Jahre, Themen wie der Strategieplan der kanarischen Observatorien und eine Studie über die wirtschaftlichen Auswirkungen der astrophysikalischen Forschungsarbeit auf den Inseln.

„Der wissenschaftliche Beitrag des IAC kann weiter an der Spitze der Welt der Astrophysik mithalten“, erklärte Pedro Duque bei einer Pressekonferenz im Anschluss an die Versammlung. In der Sitzung hatte Duque Einblick in die Arbeit des IAC im Laufe des Jahres 2017 bekommen sowie Näheres zu den Plänen der Einrichtung für die kommenden Jahre erfahren. „Bei diesem Treffen wurde uns auch ein Bericht der Universität La Laguna über die Auswirkungen der Astrophysik und dieses Instituts auf die Gesellschaft der Kanaren vorgelegt, dem zu entnehmen ist, dass für jeden investierten Euro mindestens vier Euro in das BIP der Inseln fließen“, berichtete Duque weiter.

Fernando Clavijo nutzte die Gelegenheit, um auf die Finanzierung des IAC vonseiten der Regionalregierung hinzuweisen. Für den Zeitraum 2014-2021 betrage der Investitionsaufwand für die Sternwarten und ihre Instrumentierung 45 Millionen Euro, erklärte er. Durch das IAC seien die Kanarischen Inseln als Ort für Forschung auf dem Gebiet der Astrophysik an vorderster Front, fügte er hinzu. „Die hervorragende Himmelsqualität macht die Sternwarten des IAC [auf Teneriffa und La Palma, Anm. d. Red.] zu einem globalen Reservat der Astronomie, das seit 1979 offen für die weltweite wissenschaftliche Gemeinschaft ist“, so der kanarische Regierungschef weiter. Dies habe bewirkt, dass die Inseln Standort bedeutender wissenschaftlicher Infrastrukturen wie das European Solar Telescope (EST), das Liverpool Telescope (LT) und das Projekt Cherenkov Telescope Array (CTA) sind. Clavijo äußerte in diesem Zusammenhang die Hoffnung, dass die Projektleitung des TMT International Observatory sich doch noch für La Palma als Standort für das weltgrößte Teleskop Thirty Meter Telescope (TMT) entschließt. Bekanntlich favorisieren die Planer dieses enormen Teleskops den Standort Mauna Kea auf Hawaii, wo sie allerdings auf zahlreiche Schwierigkeiten u.a. in Form des Widerstands der Bevölkerung gestoßen sind.

Pedro Duque sprach im Anschluss an die Versammlung des IAC per Videokonferenz mit Verantwortlichen der Projektleitung des TMT, um ihnen die Unterstützung seines Ministeriums und weiterer Behörden für dieses Projekt auf La Palma zuzusichern. „Wenn die Standortwahl auf La Palma fällt, werden wir alle gemeinsam für den Erfolg des Projektes arbeiten“, versicherte er.

Besuch in der Universität

Bei einem Besuch in der Universität La Laguna trugen Studenten und Fachkräfte dem Minister ihre Probleme vor. Die berufliche Instabilität wurde auch von Uni-Rektor Antonio Martinón als größte Sorge der Wissenschaftler genannt. Er bat den Minister, sich für berufliche Stabilität im Bereich der Forschung einzusetzen, „denn eine Universität ohne Forschung ist keine Universität.“

Pedro Duque befürwortete in diesem Zusammenhang die Förderung der drei Bereiche Professur, Forschung und Vermittlung der Kenntnisse an die Gesellschaft. Die förmliche „Explosion“ der Forschung seit den 90er-Jahren habe zu einem Überschuss an Interessenten für Berufe in der Forschung geführt, den der Markt nicht aufnehmen könne. Deshalb wolle er sich für eine Erhöhung des Budgets für Forschung und Entwicklung in Spanien einsetzen.

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