Das Cabildo hat die Telefon-Hotline geschlossen, weil der „Deeskalationsprozess beginnt“ und vergisst dabei die Arbeitslosen und Kurzarbeiter
Fuerteventura – Die Inselverwaltung hat das Lebensmittel-Nothilfeprogramm für bedürftige Familien während der Covid-19-Krise beendet. Vertreter der Partido Popular (PP), die im Cabildo der Insel Teil der Opposition sind, kritisierten dies und forderten die Wiederaufnahme des Programms.
Der die Inselverwaltung führende Pakt aus PSOE, NC/AMF und Unidas Podemos beendete die Maßnahme, weil man die Phase der Stabilisation der Pandemie erreicht habe. Die PP ist in diesem Punkt ganz anderer Ansicht und erklärt, die Gesundheitskrise sei im Abklingen, nicht jedoch die wirtschaftliche Notlage vieler Insulaner. Über 11.000 Personen befinden sich in Kurzarbeit, werden aber nicht vor Mai oder gar Juni entsprechende Leistungen erhalten, hätten also keinerlei Einkünfte.
Zu diesen müssten die 4.000 Familien hinzugerechnet werden, die arbeitslos sind und keine Einnahmen haben sowie die Kleinselbstständigen, die ihr Gewerbe abmelden mussten.
„Das Cabildo kann nicht einfach Tausende Familien im Straßengraben zurücklassen, es muss dieses Programm fortführen, bis der wichtigste Wirtschaftszweig der Insel, der Tourismus, wieder in Gang kommt und wenigstens einen Teil der Arbeitnehmer wieder aufnimmt“, fordert PP-Sprecher Claudio Gutiérrez.
Nachdem das Lebensmittel-Nothilfeprogramm am 21. April eingestellt wurde, sind nun die Städte und Gemeinden für die Versorgung der in Not geratenen Familien zuständig. Diese sind jedoch mit der großen Nachfrage überfordert und verfügen weder über ausreichende Mittel noch Personal, um der Situation Herr zu werden.