50 Millionen Euro aus dem Staatshaushalt für Migration sind nicht ausreichend
Kanarische Inseln – Der kanarische Regierungschef Ángel Víctor Torres hat am 15. Oktober, einen Tag nachdem innerhalb von nur 24 Stunden fast 500 afrikanische Migranten die Inseln erreicht hatten, erneut eine „Solidaritätspflicht“ für alle spanischen Regionen gefordert. Obwohl er es als positiv wertete, dass die Regierung im nächsten Staatshaushalt einen Posten in Höhe von 50 Millionen Euro für Migration auf den Kanaren vorsieht, hält er dies nicht für die Lösung des Problems. Es sei die Solidarität aller autonomen Regionen gefordert, um unbegleitete minderjährige Migranten aufzunehmen, denn diese können nicht ausschließlich von der Region betreut werden, in der sie eintreffen – in diesem Fall von der kanarischen Regierung.
Torres erinnerte daran, dass zwischen 2020 und 2021 insgesamt 37.000 Bootsflüchtlinge aus Afrika auf den Kanarischen Inseln ankamen, von denen sich aktuell nur noch 7.000 auf den Inseln befinden. Demnach funktioniere der Transit auf das spanische Festland. Die Kanaren kümmern sich jedoch weiterhin um 3.000 unbegleitete Minderjährige, ergänzte er, weshalb es dringend notwendig sei, die „Solidaritätspflicht“ einzuführen. Es gebe autonome Regionen, die sich beschweren, wenn sie 300 Minderjährige aufnehmen müssen, während die Kanaren 3.000 betreuen müssen.
Am 14. Oktober kamen innerhalb von nur 24 Stunden fast 500 Bootsflüchtlinge auf Gran Canaria, Lanzarote und El Hierro an, darunter auch wieder zahlreiche Minderjährige.