Ángel Víctor Torres fordert mehr Sicherheitsmaterial und Schnelltests

Der kanarische Regierungschef erklärte in einer Video-Pressekonferenz, dass die Inseln zu den Regionen mit der niedrigsten Sterberate zählen. Foto: Gobierno de Canarias

Der kanarische Regierungschef erklärte in einer Video-Pressekonferenz, dass die Inseln zu den Regionen mit der niedrigsten Sterberate zählen. Foto: Gobierno de Canarias

Stellungnahme des kanarischen Präsidenten nach der Videokonferenz mit Pedro Sánchez

Kanarische Inseln – Der kanarische Regierungschef Ángel Víctor Torres hat im Rahmen einer Videokonferenz mit seinen Amtskollegen in anderen autonomen Regionen und Regierungspräsident Pedro Sánchez, die am gestrigen Sonntag stattfand, mehr Sicherheitsmaterial und Corona-Schnelltests für die Kanarischen Inseln gefordert.

In einer Pressekonferenz im Anschluss an die Beratungsrunde erklärte Torres unter anderem, dass die Kanaren zu den Regionen mit der niedrigsten Zahl von Krankenhausaufenthalten und Sterbefällen infolge von Covid-19 zählen. Pro 100.000 Einwohner würden auf den Inseln 52 Ansteckungen, weniger als zwei Todesfälle und rund 20 Einweisungen in Krankenhäuser verzeichnet, erklärte er. Bezüglich der schwerkranken Patienten in den Intensivstationen könne nur Andalusien positivere Daten als die Kanaren vorweisen. Auf den Inseln seien je 100.000 Einwohner nur vier Intensivbetten belegt. „Diese Zahlen geben uns Hoffnung, wir dürfen aber nicht in der Wachsamkeit nachlassen“, mahnte Torres.

Eine „realistischere Röntgenaufnahme“ der Lage werde allerdings erst möglich sein, wenn die Schnelltests auf den Inseln ankommen. Seit dem ersten Corona-Fall Ende Januar auf La Gomera seien 9.000 Tests durchgeführt worden, so der Regionalpräsident; 1.125 davon waren positiv. Bezüglich der Kapazitäten erklärte Torres, dass aktuell 2.391 Betten und 300 Plätze auf den Intensivstationen in den kanarischen Krankenhäusern zur Verfügung stünden.

In den kommenden Tagen werde die Ankunft von Material aus Ländern wie China und Brasilien erwartet, das von der Regionalregierung für 15 Millionen Euro bestellt worden sei, fügte er hinzu.

„Unbezifferbare wirtschaftliche Auswirkungen”

In der Videokonferenz mit den Regionalpräsidenten und Pedro Sánchez sprach Ángel Víctor Torres von „unbezifferbaren wirtschaftlichen Auswirkungen“ für die Inseln, da die Pandemie die Inseln in der touristischen Hochsaison getroffen und damit den Hauptmotor der Wirtschaft lahmgelegt hat.

Angesichts der seit heute geltenden weiteren Einschränkungen, die alle „nicht lebensnotwendigen Unternehmen“ zu einer zweiwöchigen Pause zwingen, forderte Ángel Víctor Torres, regionale Unterschiede und Besonderheiten zu berücksichtigen und führte als Beispiele den Betrieb von Werften, die Reparaturen von Bohrinseln oder andere Produktionszweige auf den Inseln an.

„Die Ausgangssperre funktioniert“

Präsident Torres bedankte sich bei allen Arbeitskräften, die zu den „lebenswichtigen Berufsgruppen“ gehören für ihren Einsatz und auch bei den Bürgern für ihr vorbildliches Verhalten. Die „beste Impfung“ sei momentan die Ausgangssperre, die gezeigt habe, dass sie die Ausbreitung des Virus verlangsamt. „Wir stehen jetzt am Anfang von zwei entscheidenden Wochen“, erklärte Torres abschließend und rief die Bevölkerung weiter zur Disziplin auf.

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