Top-Themen der WOCHENBLATT-Ausgabe vom 6. August 2014

Das Wochenblatt informiert seit über 30 Jahren regelmäßig alle deutschsprachigen Residenten und Urlauber auf den Kanaren über das aktuelle Inselgeschehen und die Ereignisse auf dem spanischen Festland. Das Wochenblatt wird 14-täglich an 550 Verkaufsstellen (Flughäfen, Kioske, Einkaufszentren, Hotels etc.) auf allen sieben Inseln des Archipels vertrieben und an zahlreiche Abonnenten in Spanien und dem Ausland versandt.

Der Kredithahn bleibt zu

Zwei Jahre ist es her, dass Spanien von der Europäischen Union (EU) ein millionenschweres Finanzpaket zur Rettung des Finanzsektors angenommen hat. Doch die neuesten Daten der Spanischen Nationalbank belegen, dass die Unterstützung der EU nicht in der Privatwirtschaft angekommen ist, denn die Kreditinstitute vergeben immer weniger statt mehr Darlehen.

Fast ein Drittel der kanarischen Kinder ist von Armut bedroht

Die wachsende Kinderarmut gehört zu den schwerwiegendsten Problemen Spaniens und der Kanaren. Nachdem UNICEF in der Studie „Die Kindheit in Spanien 2014“ ermittelt hat, dass 27,5% der spanischen und 29% der kanarischen Kinder von Armut bedroht sind und spanienweit 2,3 Millionen Minderjährige unterhalb der Armutsgrenze leben, zeigte sich der kanarische Ombudsmann Jerónimo Saavedra mehr als besorgt.

Bevölkerungsrückgang

Die langandauernde Krise, von der sich Spanien aller Voraussicht nach nur sehr langsam erholen wird, hat viele Spuren hinterlassen, die teilweise erst nach und nach ans Licht kommen. Dazu gehört, dass seit 2012 die Bevölkerungszahl kontinuierlich schrumpft. Enttäuschte Einwanderer kehren auf der Suche nach einer besseren Zukunft in ihre Heimatländer zurück, Spanier kehren ihrem eigenen Land den Rücken, weil sie im Ausland bessere Chancen erwarten.
Im Rahmen einer Studie über die demografischen Veränderungen im Lande hat das Nationale Statistikinstitut (INE) ermittelt, dass im Jahr 2012 – zum ersten Mal überhaupt seit 1971 – die Bevölkerung um 90.326 Personen geschrumpft ist.

Kommt die Nationalparkgebühr?

Der kanarische Gemeindebund Federación Canaria de Municipios (Fecam) hat sich erneut für die Einführung einer Nationalparkgebühr für Touristen ausgesprochen. Der Bund kritisierte „das Schweigen“ der Regionalregierung und der Cabildos zu dem eingereichten Gesuch, die Einführung einer Gebühr zu prüfen. Gerade in Zeiten finanzieller Not und knapper Mittel sei es unverständlich, dass weder die kanarische Regierung noch die Cabildos Interesse an dieser Thematik zeigen, monieren die Fecam-Mitglieder.
Die Nationalpark-Kommission der Fecam, deren Vorsitz Agulos Bürgermeister Nestor López hat und in der auch La Orotavas Bürgermeister Francisco Linares sitzt, hat kein Verständnis dafür, dass bei der derzeitigen Konjunkturlage nicht nach neuen Einnahmequellen gesucht wird.

RÜCKBLICK

Vor dreißig Jahren waren die östlichen Kanareninseln Lanzarote und Fuerteventura sozusagen noch Entwicklungsgebiet. Jeder Anstieg der Besucherzahlen wurde von den Behörden und in den Medien als Erfolg gefeiert und Zunahme der Urlauber im Zehntausender-Bereich war in dieser Zeit bereits eine Schlagzeile wert.