Fast ein Drittel der kanarischen Kinder ist von Armut bedroht


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Ombudsmann schlägt Alarm

Die wachsende Kinderarmut gehört zu den schwerwiegendsten Problemen Spaniens und der Kanaren. Nachdem UNICEF in der Studie „Die Kindheit in Spanien 2014“ ermittelt hat, dass 27,5% der spanischen und 29% der kanarischen Kinder von Armut bedroht sind und spanienweit 2,3 Millionen Minderjährige unterhalb der Armutsgrenze leben, zeigte sich der kanarische Ombudsmann Jerónimo Saavedra mehr als besorgt.

Laut Saavedra belegten der Bericht und die neuesten Zahlen, dass es sich bei den Kindern um eine der lautlosen Hauptopfergruppen der Krise handele. Es sei dringend erforderlich, dass die Regierung ihre Anstrengungen verdoppele, um den Kindern eine würdevolle Entwicklung zu sichern. Es sei nicht hinnehmbar, dass im Bereich des Minderjährigen-Schutzes derartige Rückschritte gemacht worden seien und dass die Kinder die Folgen der Sparpolitik wie beispielsweise die zunehmende Mangelernährung tragen müssten.

Der kanarische Ombudsmann nannte als direkte Ursache für die wachsende Armut unter den Kindern die in vielen Familien herrschende Arbeitslosigkeit. Die Lage sei sehr ernst und ganze Generationen gefährdet, sollten nicht bald drastische Schritte unternommen werden.

Essen für über 6.000 Schüler

Die kanarische Regierung hat über das Bildungsressort beschlossen, auch dieses Jahr viele Schulkantinen in den Sommerferien zu öffnen. Über 6.000 Kinder notleidender Familien werden so während der Ferien ein warmes Mittagessen bekommen.

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