Profanes hält Einzug ins christliche Motiv


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In La Orotava wurde der Entwurf des diesjährigen Lavateppichs zu Fronleichnam vorgestellt

Der Verband der Alfombris­tas, der Sandbildkünstler von La Orotava, setzt auch in diesem Jahr den modernen Trend bei der Auswahl des Motivs für den großen Sandteppich zu Fronleichnam fort. Geometrische Formen dominieren das riesige Bild aus Lavasand, auf dem erstmals das Wahrzeichen Teneriffas, der Teide, eine Rolle spielen wird.

Zu Recht, denn der Lavasand für die Anfertigung des Kunstwerks wird schließlich aus der Vulkanlandschaft des Nationalparks gewonnen. Domingo Expósito, Vorsitzender des Verbands der Sandbildkünstler, erklärte die Aufnahme des Teide in das ansonsten ausschließlich religiöse Bild mit der Ernennung des Nationalparks von Teneriffa zum UNESCO-Weltnaturerbe. Die Mitte des Motivs wird von einem Bild Jesu eingenommen, das durch die Technik des Sfumato an das Turiner Grabtuch erinnern soll. Seitlich und oben werden die Jünger Petrus, Thomas, Paulus und Andreas nach Rubens dargestellt.

Das riesige Sandbild, das den gesamten Rathausplatz belegen wird, soll bis zum 29. Mai fertig sein. Das Hauptmotiv deckt 850 qm ab, die restliche Fläche wird mit Zweigen von Erika-Sträuchern ausgelegt, so dass eine Gesamtfläche von 975 qm und somit eines der weltgrößten Bilder aus Lavasand entsteht. Die Gemeinde La Orotava hat bereits im vergangenen Jahr den Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde beantragt.

22 Künstler arbeiten schon jetzt an dem Kunstwerk und Besucher von La Orotava können sie dieser Tage bereits bei der Arbeit beobachten. Aus den Cañadas wurden 1,5 Tonnen Lavasand in 17 verschiedenen Farbtönen herbeigeschafft. Zum Schutz des Kunstwerks wurde eine große Plane über den Platz gespannt, die bei dem schweren Sturm am letzten Aprilwochenende schwere Schäden erlitten hatte und erneuert werden musste.

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