Prognose: 900.000 Urlauber weniger als 2019 erwartet

Die Leiterin des Tourismusressorts, Yaiza Castilla, im kanarischen Parlament FOTO: gobierno de canarias

Die Leiterin des Tourismusressorts, Yaiza Castilla, im kanarischen Parlament FOTO: gobierno de canarias

Die regionale Tourismusministerin rechnet für 2022 mit einer Gesamturlauberzahl von 14,2 Millionen

Kanarische Inseln – Yaiza Castilla, Leiterin des kanarischen Tourismus-Ressorts, sprach am 12. Juli im Parlament über die Aussichten für die Sommer- und Wintersaison sowie über das voraussichtliche Jahresergebnis.
Ihrer Prognose zufolge wird das Ergebnis 2022 mit 14,2 ­Millionen Urlaubern unter dem des Vorpandemiejahres 2019 liegen. 900.000 Urlauber ­weniger werden erwartet. 2019 verbrachten 15,1 Millionen Touristen ihren Urlaub auf den Kanarischen Inseln, was im Vergleich zu 2018 einem Rückgang von 400.000 Personen entsprach.

Castilla erklärte, dass trotz rückläufiger Urlauberzahlen im Vergleich zu 2019 mit höheren Einnahmen gerechnet werde. Die Touristen würden nach der Pandemie mehr Geld am ­Zielort ausgeben, weshalb geschätzt wird, dass die Einnahmen bis Jahresende auf 17.100 Millionen Euro steigen werden; im letzten Jahr vor der Pandemie wurden 16.968 Millionen Euro im Tourismus umgesetzt.„Nach zwei Jahren Pandemie und des Eingesperrtseins ­haben die Europäer nichts als Reisen im Kopf, ­wofür sie das während des Lockdowns gesparte Geld ausgeben, obwohl es Anzeichen für schlechte Zeiten gibt“, so Castilla.

Dass sich der positive Trend der Sommersaison in der ­kommenden Wintersaison fortsetzt, hält sie ­angesichts der steigenden Energiepreise und der ­Inflation für fraglich. Als ­Beispiel nannte sie den deutschen Markt, der für die ­Kanarischen Inseln der ­zweitwichtigste Quellmarkt ist. Der drohende russische Gas-Stopp und die Gefahr einer ­Rezession, könnten sich im Winter negativ auf die Urlauberzahlen aus Deutschland auswirken. Es sei zu erwarten, dass die Europäer an erster Stelle das Familienbudget ­dadurch schonen werden, dass sie auf Urlaubsreisen verzichten.

Das Potenzial der ­Zielgruppen „Silver Plus“ und „Remote ­Workers“ ausschöpfen

Die Leiterin des Tourismusressorts kündigte für den Winter eine neue Werbestrategie an, die ab Oktober umgesetzt wird und die Zielgruppen „Silver Plus“ – Langzeiturlauber ab 55 Jahren – und „Remote Workers“ – Telearbeiter – ansprechen soll. Getreu dem Motto: Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere, hält es Castilla für den idealen Zeitpunkt, um die Kanarischen Inseln als attraktives Ziel für diese Zielgruppen zu präsentieren.

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