Promotur: 15 Millionen Urlauber bis Jahresende


Weil Teneriffa weniger vom deutschen Urlauberquellmarkt abhängt als beispielsweise Gran Canaria wirkt sich die Streichung von Flugverbindungen mit Deutschland auf dieser Insel geringer aus. Foto: cabildo de tenerife

Dieses Ergebnis entspräche dem Stand des „hervorragenden“ Jahres 2016

Kanarische Inseln – Das öffentliche Unternehmen Promotur Turismo de Canarias hat die aktuelle Lage im Tourismus-Sektor unter die Lupe genommen und anhand der vorliegenden Daten Prognosen über dessen Entwicklung erstellt.

Promotur Canarias hat insbesondere den britischen Hauptquellmarkt der Kanarischen Inseln ins Visier genommen. Demnach wurden im ersten Halbjahr 2019 2,462 Millionen britische Urlauber auf den Kanaren verzeichnet – 1,4% mehr als im Vorjahreszeitraum.

Mehr Tickets für Flugverbindungen mit Großbritannien

Für die Wintersaison haben die Airlines das Angebot an Flugverbindungen mit Großbritannein sogar um über 21.000 auf 2,362 Millionen Tickets (+0,9%) aufgestockt.

Doch Promotur hat für den Zeitraum von November bis April im Vergleich zur vorigen Wintersaison einen Rückgang der Buchungen von 11% verzeichnet. Das Unternehmen führte dies auf die wachsende Unsicherheit der Briten vor dem bevorstehenden Brexit zurück. Die Briten würden immer unruhiger werden, sich zunehmend um die Zukunft sorgen und eine abwartend-zurückhaltende Haltung einnehmen.   

Weniger Deutschland-Flüge

Bereits in der Sommersaison wurden, unter anderem aufgrund der Pleite von Germania, mit der 600.000 Tickets wegfielen, 21% weniger Tickets von bzw. nach Deutschland angeboten.

Die Fluggesellschaften haben für diese Wintersaison 280.000 Tickets weniger für Verbindungen zwischen Deutschland und den Kanaren angemeldet, das entspricht einem Rückgang von 17%.

Am stärksten ist Gran Canaria betroffen. Die Fluggesellschaften bieten im Winter 21% weniger Tickets für Verbindungen zwischen Deutschland und der Kanareninsel an. Im Vergleich zur vorigen Wintersaison sind es 115.000 Tickets weniger. Für Teneriffa beläuft sich der Rückgang auf 18% (-88.000 Tickets). Für Fuerteventura haben die Airlines nur 4,6% (-15.000) Tickets weniger angeboten.

Die Airlines, die Deutschland mit den Kanarischen Inseln verbinden, haben sich offensichtlich auf den Rückgang bei den Reservierungen eingestellt. Die Nachfrage der Deutschen für einen Kanaren-Urlaub sinkt, steigt dagegen bei den oftmals günstigeren Urlaubszielen Türkei und Ägypten kontinuierlich an. Auch die verschlechterten Wirtschafts­perspektiven für den zweiten Hauptquellmarkt der Kanaren wirken sich negativ auf die Reservierungen aus.

Internationale Verbindungen gehen zurück

Im Vergleich der einzelnen Inseln untereinander bei dem Rückgang aller Flugverbindungen mit dem Ausland ist Teneriffa am geringsten betroffen.  Insgesamt haben alle Fluggesellschaften, welche die Insel anfliegen, mit 3,2 Millionen nur 53.000 Tickets weniger angemeldet.

Insgesamt bieten die Airlines in dieser Wintersaison für internationale Verbindungen mit Gran Canaria 1,51 Millionen Tickets an, was einem Rückgang von 7% (-116.000) entspricht. Für Lanzarote wurden auf internationalen Flügen knapp 1,1 Millionen Tickets angemeldet (-7,6% bzw. -90.000), für Fuerteventura 852.000 (-6,2% bzw. -57.000), für La Palma 102.000 (-9% bzw. -10.000).

Festlandstourismus wächst

Im Gegensatz zu früheren Jahren soll nun der wachsende Tourismus vom Festland den Rückgang des ausländischen Tourismus abfangen. Im ersten Halbjahr 2019 stieg die Zahl der Urlauber vom Festland um knapp 17%. Promotur geht davon aus, dass bis Ende des Jahres fast zwei Millionen Festlandsspanier auf die Kanaren gereist sein werden, 12% mehr als im Vorjahr.

Auch dank des auf 75% angehobenen Residentenrabatts werden mehr Tickets für Festlandsflüge angeboten. So haben die Airlines für die Wintersaison 2 Millionen Tickets für Flüge zwischen den Kanaren und anderen spanischen Regionen angemeldet. Das bedeutet ein Plus von 76.000 Tickets bzw. 4%.

Gutes Endergebnis

Insgesamt rechnen die Experten der zur Kanarenregierung gehörenden Behörde mit einem Jahresergebnis von etwa 15 Millionen in- und ausländischen Gästen, was dem Ergebnis des Jahres 2016 entspräche. Damals war die Rede von einem „hervorragenden“ Jahr, nachdem die Zahl der Touristen um 1,7 Millionen angewachsen war.

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