Proteste gegen das neue Kabinett von Sánchez

Die Demonstranten in Madrid schwenkten zahlreiche spanische Flaggen. Foto: EFE

VOX und die Bürgerbewegung „España Existe” organisierten Demonstrationen vor den Rathäusern zahlreicher Städte

Madrid – Die Anhänger der nationalkonservativen, rechtspopulistischen Partei VOX haben ihren Protest gegen die neu gebildete Regierung aus PSOE und Podemos am Sonntag nach deren Einsetzung auf die Straße getragen.
Unter dem Leitspruch „España Existe“ (Spanien existiert) und mit Plakaten, auf denen „Pedro Sánchez, traidor“ (Veräter) oder „España no se vota, se defiende“ (Spanien wählt man nicht, man verteidigt es) zu lesen stand, versammelten sich die Demonstranten vor den Rathäusern verschiedener Städte, darunter Madrid, Ciudad Real, Barcelona, Valencia, Talavera de la Reina, Teruel, Logroño, Santander, Zaragoza, Oviedo, Valladolid, Gijón, Badajoz, Huelva, Cádiz, Málaga, Sevilla, Granada, Alicante, Murcia und Palma de Mallorca.
In Madrid waren es etwa 4.000 Personen, in ganz Spanien sollen es nach Angaben der Partei 100.000 Demonstranten gewesen sein.
In Barcelona kam es zu Spannungen zwischen den Demonstranten und den Teilnehmern einer Gegendemonstration von Unabhängigkeitsbe­-für­wortern und Antifaschisten, doch gelang es der katalanischen Polizei, den Mossos d’Esquadra, die Gruppen voneinander getrennt zu halten.
Die Kundgebungen wurden durch die VOX nahestehende Bürgerbewegung „España Existe“ organisiert. Sie verurteilt den Pakt mit den Unabhängigkeitsbefürwortern, welcher die Wahl der neuen Regierung unter Pedro Sánchez durch die Enthaltungen der Abgeordneten von ERC und Bildu erst ermöglichte, als „Verrat“ und „Betrug“ an der spanischen Bevölkerung.
In einem Manifest, welches in allen Städten, wo es Demonstrationen gab, verlesen wurde, wandte man sich an alle Parteien und Bürger jenseits der Unabhängigkeitsbewegungen und beschwor die Einheit und Souveränität Spaniens und die Gleichheit aller Bürger.
Santiago Abascal, der Parteichef von VOX, verlas das Manifest vor dem Rathaus von Madrid. Er rief in seiner Rede die Regierungskoalition aus PSOE und Unidas Podemos dazu auf, die Souveränität des spanischen Volkes und die Verfassung zu respektieren, was dasselbe sei, wie Respekt für Freiheit, friedliches Zusammenleben und Gleichheit zu fordern. Des Weiteren forderte er von Pedro Sánchez, dass er, wie versprochen, die Feinde der verfassungsmäßigen Ordnung bekämpfen sowie den „Putschisten Carles Puigdemont“ und den „verurteilten Quim Torra“ festnehmen lassen solle.

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